Tour-Aus für Mitfavorit! Teamchef erhebt nach Sturz-Drama schwere Vorwürfe

Villeneuve-sur-Lot (Frankreich) - Vermeidbares Drama? Für Mitfavorit Primož Roglič (34) ist die Tour de France 2024 gelaufen, der slowenische Fahrer muss sich nach seinem Sturz auf der 12. Etappe verabschieden. Für einen Teamchef liegt die Schuld bei dem Veranstalter.

Primož Roglič (34) muss die Tour nach seinem Sturz auf der 12. Etappe verletzungsbedingt beenden.
Primož Roglič (34) muss die Tour nach seinem Sturz auf der 12. Etappe verletzungsbedingt beenden.  © Marco BERTORELLO/AFP

Wie sein Team "Red Bull - BORA - hansgrohe" am Freitag in den sozialen Netzwerken verkündete, wird der 34-Jährige nach ausgiebiger medizinischer Untersuchung nicht bei der 13. Etappe von Agen nach Pau starten und sich stattdessen auf künftige Ziele fokussieren.

Rund zwölf Kilometer vor dem Ziel in Villeneuve-sur-Lot übersah der kasachische Radprofi Alexey Lutsenko (31) einen Fahrbahn-Teiler, stürzte und riss dabei mehrere Kollegen - darunter auch Roglič - mit zu Boden.

Der Giro-Sieger von 2023 verlor reichlich Zeit, fiel auf den sechsten Platz in der Gesamtwertung zurück und kam sichtlich gezeichnet mit blutender Schulter im Ziel an. Offenbar haben sich die Blessuren anschließend als zu schwerwiegend für eine Fortsetzung erwiesen.

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Während sich sein eigener Teamchef Rolf Aldag (55) mit Schuldzuweisungen im Anschluss des Sturz-Dramas zurückhielt, holte Merijn Zeeman (45), Sportdirektor vom Konkurrenz-Team "Visma-Lease a Bike", zum Rundumschlag gegen den Veranstalter aus.

Visma-Boss gibt den Veranstaltern die Schuld am Sturz-Drama

Merijn Zeeman (45) kritisierte die Veranstalter nach dem Massensturz auf der 12. Etappe der Tour de France.
Merijn Zeeman (45) kritisierte die Veranstalter nach dem Massensturz auf der 12. Etappe der Tour de France.  © DAVID PINTENS/BELGA/AFP

"So ein Sturz darf nicht passieren. Es gab Hindernisse auf der Straße und man konnte sie nicht sehen. Beim ersten gab es eine Markierung, bei den anderen nicht. Wenn man dicht nebeneinander fährt, kann man das nicht sehen und den Fahrern dafür sicher nicht die Schuld geben", erklärte der 45-Jährige gegenüber der niederländischen Seite NU.

"Das ist zu 100 Prozent die Schuld der Veranstalter. Eine solche Passage kann man mit einem Tour-de-France-Peloton nicht durchfahren. Das ist sehr verantwortungslos und sollte nicht passieren", fügte der Visma-Boss in aller Deutlichkeit an.

Die Fahrer seines Teams blieben zwar verschont, doch Zeeman habe "Mitleid mit Primož", denn "wir haben viel investiert, um vorne dabei zu sein, doch das haben alle Teams."

Titelfoto: MARCO BERTORELLO / AFP, DAVID PINTENS / BELGA / AFP

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