Radsport-Sünder Armstrong gesteht: So habe ich jeden Dopingtest bestanden!
Austin (USA) - Er war der erfolgreichste Radsportler der Welt, doch sauber errungen hat er keinen seiner wichtigsten Titel: Lance Armstrong (52) räumte vor rund zehn Jahren ein, mit allen erdenklichen Mitteln gedopt zu haben. In einem Podcast erklärte er nun, weshalb er dabei eigentlich nie erwischt wurde.
Sieben Titel bei der Tour de France ist eine Marke, die bis heute niemand anderes erreicht hat, Lance Armstrong darf jedoch keinen dieser Erfolge mehr sein Eigen nennen: Wegen seiner Dopingvergehen wurde er nachträglich ab dem 1. August 1998 lebenslänglich mit einer Sperre belegt.
Trotz der Enthüllung als einer der größten Betrüger der Sportgeschichte hatte er jedoch stets betont: "Ich wurde über 500 Mal getestet und habe noch nie einen Dopingtest nicht bestanden."
Diese Aussage wiederholte er nun im Podcast "Club Random" von US-TV-Persönlichkeit Bill Maher (67) und beteuerte: "Das ist keine Lüge, das ist die Wahrheit!"
In einem gewissen Sinne habe er das System ausgehebelt, gab Armstrong zu. Doch eigentlich sei es eine simple Mathematik-Frage gewesen.
"Es gab keine Möglichkeit, den Test zu umgehen. Als ich in den Becher gepinkelt habe und sie diese Pisse im Becher getestet haben, hat sie bestanden. Die Realität und die Wahrheit sind, dass einige dieser Substanzen - vor allem die vorteilhafteste - eine Halbwertszeit von vier Stunden haben."
Lance Armstrong über Doping mit EPO: "Man kann sich das einfach ausrechnen"
"Bestimmte Substanzen, sei es Cannabis oder Anabolika oder was auch immer, haben eine viel längere Halbwertszeit. Du kannst einen Joint rauchen und in zwei Wochen mit deinem Traktor zur Arbeit fahren und positiv getestet werden, weil die Halbwertszeit viel länger ist", führte der US-Amerikaner aus.
EPO hingegen, der "Raketentreibstoff" für jeden Ausdauersport, habe eine Halbwertszeit von lediglich vier Stunden.
"Das heißt, es verlässt den Körper sehr schnell. Und bei einer vierstündigen Halbwertszeit kann man sich das einfach ausrechnen", schloss der gefallene Radstar seine Ausführungen.
Schließlich dauern die Etappen bei großen Rundfahrten wie der Tour de France etwa vier bis sieben Stunden - vorher zugeführtes EPO war also schlicht nicht mehr nachweisbar, wenn Armstrong nach der Zieleinfahrt getestet wurde.
Titelfoto: Olivier Hoslet/EPA FILE/dpa