Rad-Weltmeister wird mit Bier und Urin beworfen und rastet aus: Geldstrafe!
Hulst (Niederlande) - Sportstars, die alles gewinnen, haben selten den Zuspruch aller Fans. Mathieu van der Poel (28) ist quasi der FC Bayern des Weltradsports, insbesondere des Cyclocross. Eintagesrennen, bei denen der Niederländer antritt, haben oft den gleichen Ausgang: Er gewinnt.
Am vergangenen Samstag gewann Mathieu van der Poel auch das Cyclocross-Weltcuprennen in Hulst. Das niederländische Wunderkind dominiert das Feld nach Belieben und unterstrich eine Favoritenrolle für die kommende Weltmeisterschaft Anfang Februar im tschechischen Tabor.
Hulst liegt zwar in den Niederlanden, aber nah an der belgischen Grenze, und so war die Veranstaltung von den radsportbegeisterten Belgiern überlaufen.
Die machten auf sehr unsportliche Art und Weise deutlich, was sie von der Dominanz des Niederländers hielten, insbesondere weil das belgische Wunderkind Wout van Aert (29) mal wieder den Kürzeren zog. Der dreifache Cyclocross-Weltmeister (2016, 2017, 2018) kam "nur" auf Platz fünf.
Laut Aussage anderer Zuschauer wurde Van der Poel von frustrierten belgischen Fans während seiner Siegesfahrt mit "Urin und Bier" beworfen.
UCI belegt Mathieu Van der Poel mit einer Geldstrafe
Mathieu rastete dann in der Schlussrunde verständlicherweise aus und bespuckte bei voller Fahrt einen dieser Übeltäter. Einerseits nachvollziehbar, andererseits geht das gar nicht!
Die UCI (Welt-Radsportverband) konnte nicht anders, als den amtierenden Rad-Weltmeister auf der Straße und im Cyclocross zu bestrafen.
Allerdings ist die Strafe in Höhe von 250 Schweizer Franken (etwa 270 Euro) sehr überschaubar. Es geht hier wohl mehr um die Symbolik.
Denn wie Van der Poel selbst nach dem Rennen berichtete, war das Verhalten mancher Zuschauer ganz schön übel. Er sei Runde für Runde ausgebuht worden.
Nach dem Rennen sagte der Champion: "Ich habe genug von dieser Gruppe von Buhrufen. Es war durchgehend, sogar während des Aufwärmens. Dann ist es besser, zu Hause zu bleiben. Fragt sie einfach, was sie noch gerufen haben. Ich werde das nicht wiederholen."
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