Zuschauer attackiert Rad-Star mitten im Rennen mit Flasche: "Versuchter Totschlag"

Roubaix (Frankreich) - Eklat beim Radsport-Klassiker Paris-Roubaix! Der Niederländer Mathieu van der Poel (30) sicherte sich zum dritten Mal in Folge den Titel bei dem traditionsreichen Eintagesrennen - wurde dabei jedoch fast von einem Zuschauer zu Fall gebracht!

Mathieu van der Poel (30) gewann zum dritten Mal in Folge den Klassiker Paris-Roubaix.  © Francois Lo Presti/AFP/dpa

Rund 33 Kilometer vor dem Ziel hatte der Straßenrad-Weltmeister von 2023 seinen Nachfolger Tadej Pogačar (26) gerade abgeschüttelt, weil dieser zu Fall gekommen war, als er selbst beinahe Opfer eines Sturzes wurde.

Van der Poel fuhr durch dicht gedrängte Zuschauerreihen, als plötzlich jemand aus dem Publikum eine Flasche nach dem 30-Jährigen warf!

Das Wurfgeschoss traf den Niederländer mitten ins Gesicht, sein Kopf wurde zur Seite gerissen. Trotzdem schaffte er es, sich bei über 40 Kilometern pro Stunde im Sattel zu halten.

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Scheinbar unbeeindruckt von dem Zwischenfall raste van der Poel weiter zu seinem dritten Erfolg bei dem Monument, hatte am Schluss eine Minute und 18 Sekunden Vorsprung auf Pogačar.

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Radsport: Mathieu van der Poel will rechtliche Schritte gegen Werfer einleiten

Auf dem teils engen Kopfsteinpflaster-Kurs Paris-Roubaix wurde Mathieu van der Poel Opfer einer Wurfattacke.  © Jeff PACHOUD / AFP

Danach ließ er aber durchblicken, dass ihn der Wurf alles andere als kaltgelassen hatte.

"Das können wir nicht durchgehen lassen", sagte der Alpecin-Deceuninck-Fahrer laut De Telegraaf. "Es war eine volle Wasserflasche, und es hat ziemlich weh getan. Wenn sie auf meiner Nase landet, ist sie gebrochen."

Der Niederländer plant, rechtliche Schritte gegen den Täter einzuleiten: "Hoffentlich können wir jemanden identifizieren, und es gibt ein Gerichtsverfahren dazu. Es handelt sich um versuchten Totschlag, denn die Wasserflasche flog direkt in mein Gesicht. Wir würden also gerne Anklage erheben, wahrscheinlich zusammen mit dem Team, wenn wir könnten."

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Die Gelegenheit dazu könnte van der Poel bald bekommen, denn wie Het Nieuwsblad berichtete, habe sich der Täter gestellt. Er habe sich bei einer Polizeistation im belgischen Westflandern gemeldet und sein Bedauern über den Vorfall ausgedrückt. Welche Strafe ihm für die Attacke droht, steht noch nicht fest.

Es ist nicht das erste Mal, dass van der Poel Opfer einer Wurfattacke wurde: Erst im Vorjahr, ebenfalls beim Klassiker Paris-Roubaix, hatte eine Frau eine Kappe gegen das Hinterrad des geschmissen.

Glücklicherweise verfing der Stoff aber nicht in den Speichen, sodass der 30-Jährige unbeschadet weiterfahren konnte.

Erstmeldung von 9.15 Uhr, aktualisiert um 11.54 Uhr.

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