Hausdurchsuchung wegen Dopings! Staatsanwaltschaft durchleuchtet Wohnung von deutschem Rad-Profi

Freiburg - Er ist ein junges, aufstrebendes Talent, doch ist seine große Karriere zu Ende, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat? Wir jetzt bekannt wurde, hat die Staatsanwaltschaft Freiburg die Wohnung von Radsportler Michel Heßmann (22) durchsuchen lassen.

Michel Heßmann (22) steht nach einem positiven Test unter Dopingverdacht.
Michel Heßmann (22) steht nach einem positiven Test unter Dopingverdacht.  © Jasper Jacobs/BELGA/dpa

Wie sein Team Jumbo Visma Mitte August bekannt gab, fiel ein Dopingtest am 14. August positiv aus. Beim Talent wurden Spuren eines Diuretikums gefunden.

Wie das niederländische Portal "NOS" jetzt schreibt, rückten zwei Tage später schon Polizeibeamte aus Baden-Württemberg an der Wohnung des Sportlers an.

Denn die Staatsanwaltschaft Freiburg hat ein Ermittlungsverfahren gegen Heßmann eröffnet, erwirkte den Durchsuchungsbefehl. Dopingmittel sollen keine gefunden worden sein. Dafür stellten die Ermittler Datenträger sicher.

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In Deutschland ist das Dopen eine Straftat, in den Niederlanden nicht. Seit 2015 existiert das Gesetz schon, dass im Verurteilungsfall einen Dopingsünder sogar für maximal drei Jahre in den Knast bringen kann. Bis jetzt saß aber noch kein Sportler hinter Gittern.

Nach der WM in Glasgow wurde Michael Heßmann bei einer unangekündigten Dopingkontrolle erwischt

Bei dem Nachwuchstalent des niederländischen Teams Jumbo Visma rückten Polizeibeamte zur Hausdurchsuchung an.
Bei dem Nachwuchstalent des niederländischen Teams Jumbo Visma rückten Polizeibeamte zur Hausdurchsuchung an.  © IMAGO / frontalvision.com

Neben dem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft läuft auch ein Disziplinarverfahren gegen Heßmann, das die NADA, also die Nationale Anti-Doping-Agentur, eingeleitet hat.

Am 14. August wurde die Kontrolle bei Heßmann unangekündigt durchgeführt. Kurz zuvor kam er am 6. August noch für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) im Straßenrennen bei der WM im schottischen Glasgow zum Einsatz, das Ziel errichte er jedoch nicht.

Zuvor war er im Mai erstmals beim Giro d'Italia eine dreiwöchige Rundfahrt gefahren und landete am Ende auf Platz 33.

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Bis auf Weiteres ist er bei seinem Arbeitgeber, dem niederländischen Team Jumbo Visma, suspendiert.

Die Ermittlungen richten sich nur gegen Heßmann, nicht gegen weitere Mitglieder des Teams. Nach der Hausdurchsuchung muss die Staatsanwaltschaft nun entscheiden, wie es im Verfahren weitergeht. Der Athlet soll selbst noch angehört werden.

Titelfoto: Bildmontage: Jasper Jacobs/Belga/dpa, IMAGO / frontalvision.com

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