"Grundgütiger"! Radstar ext nach Sieg Champagner-Flasche
Teruel (Spanien) - Sepp Kuss (28) ist ein sympathischer US-Amerikaner, der richtig gut Rad fahren kann. Er gewann am Donnerstag die sechste Etappe der spanischen Rundfahrt La Vuelta. Aber besonders beeindruckend war seine Leistung auf dem Siegerpodest.
Nach 183 Kilometern erreichte Kuss den 1947 Meter hohen Javalambre als Erster und freute sich über seinen ersten Etappensieg bei der La Vuelta. der Spanienrundfahrt.
Die Leistung ist außergewöhnlich, denn für den Profi des niederländischen Teams Jumbo-Visma ist es bereits die dritte Teilnahme an einer Grand Tour im Jahr 2023.
Eine Grand Tour ist eine dreiwöchige Rundfahrt. Drei Stück gibt es von ihnen: Den Giro d'Italia, die Tour de France und die Vuelta a España.
Sowohl beim Giro als auch bei der Tour landete Kuss in diesem Jahr nicht nur in den Top-15 im Gesamtklassement, sondern er war auch ein wichtiger Helfer für seinen jeweiligen Kapitän, der die Rundfahrt jeweils gewann.
Zehn Sekunden hängt der Bergfahrer Sepp Kuss an der Flasche
Primož Roglič (33, Slowenien) gewann dank ihm den Giro und Jonas Vingegaard (26, Dänemark) die Tour. Sowohl Roglič als auch Vingegaard sind bei der La Vuelta dabei, doch das Rote Trikot des Gesamtführenden hätte am Donnerstag fast der 28-Jährige getragen.
Läppische acht Sekunden fehlen dem Jumbo-Visma-Star auf den Gesamtführenden Lenny Martinez (20, Frankreich) vom Team Groupama - FDJ.
Jedenfalls hat die Anstrengung eine Menge Kraft gekostet. Denn auf dem Podest hörte der Radstar gar nicht mehr auf, aus der Champagner-Flasche zu schlürfen, wie in einem TikTok-Clip zu sehen ist.
Wer mitzählen will: Zehn Sekunden lässt Kuss es laufen.
Wie kann ein 61-Kilo-Körper das verarbeiten?
Der englische Kommentator kann es kaum fassen, wie viel sich Kuss da gönnt. "Grundgütiger", fiel er vom Glauben ab. Aber er meinte, Kuss habe es sich verdient.
Ob in der Flasche tatsächlich Alkohol drin war, ist nicht bekannt. Dem Grinsen des Radprofis nach dem "Schluck" zu urteilen, ja.
Aber es ist unwahrscheinlich, dass sich ein Profi mitten in einer Grand Tour so viel Alkohol gönnt.
Interessanter ist ohnehin die Frage, wie der schmale Körper (61 Kilogramm bei 1,82 Meter Körpergröße) so viel Kohlensäure auf einmal verkraftet.
Zum Glück waren seine Helferdienste für seine Mannschaft auf der Etappe am Freitag nicht erforderlich. Denn auf der 200 Kilometer langen Etappe von Utiel nach Oliva ging es nahezu nur bergab oder flach geradeaus. Die Bergfahrer konnten sich ausruhen.
Es gewann der Sprinter Geoffrey Soupe (35, Frankreich) vom Team TotalEnergies. Bester Deutscher wurde Nico Denz (29, BORA-hansgrohe) auf Platz 26.
Bester Deutscher im Gesamtklassement nach sieben von 21 Etappen ist Emanuel Buchmann (30, BORA-hansgrohe) mit 11:36 Minuten Rückstand auf Platz 26.
Titelfoto: Bildmontage: JOSE JORDAN / AFP, JOSE JORDAN / AFP