Giro-Chaos: Radstar fast disqualifiziert, weil er das offizielle Leader-Trikot trägt!

Italien - Wie absurd ist das denn? Tadej Pogacar (25), Gesamtführender des Giro d'Italia, bekam von den Veranstaltern das Rosa Trikot des Leaders - und wurde dann fast dafür disqualifiziert, dass er es trug!

Tadej Pogacar (25) im offiziellen Rosa Trikot des Giro d'Italia: Die violette Hose des Einteilers stellt offenbar einen Regelverstoß dar.
Tadej Pogacar (25) im offiziellen Rosa Trikot des Giro d'Italia: Die violette Hose des Einteilers stellt offenbar einen Regelverstoß dar.  © Luca Bettini / AFP

Wer hat sich bitte dieses Regel-Wirrwarr ausgedacht?

Nach der zweiten Etappe des Giro d'Italia übernahm Radsport-Star Pogacar die Gesamtführung, fuhr also ab der dritten Etappe im Rosa Trikot.

Das bekam er von Giro-Veranstalter RCS überreicht, in diesem Jahr einen Einteiler mit rosa Oberteil und violetter Hose.

Rückkauf des Dynamo-Fanshops bahnt sich an: Nächste MV schon im Januar?
Dynamo Dresden Rückkauf des Dynamo-Fanshops bahnt sich an: Nächste MV schon im Januar?

Pogacar trug also auf der dritten Etappe besagtes Jersey, auf der vierten aber plötzlich nicht mehr - und das nicht, weil er für die Farbkombination viel Spott erntete!

Wie radsport-news.de berichtete, schritt nämlich die Jury des Radsport-Weltverbands UCI ein und drohte dem Slowenen mit Disqualifikation, falls dieser das Trikot weiterhin trage!

Die Begründung: Die Maglia Rosa muss einheitlich gestaltet sein, die Farbtöne Rosa und Violett waren offenbar zu unterschiedlich für die Jury, die in dem vom Veranstalter designten Trikot einen Regelverstoß sah.

Trikot-Chaos beim Giro d'Italia: Absurde Regeln sorgen für Unverständnis

Dass die Hose von Tadej Pogacar auf der vierten Etappe schwarz war, war hingegen kein Problem.
Dass die Hose von Tadej Pogacar auf der vierten Etappe schwarz war, war hingegen kein Problem.  © Luca Bettini / AFP

Um einer Disqualifikation zu entgehen, verzichtete Pogacar also auf den Skinsuit.

Stattdessen fuhr er nur mit einem T-Shirt in Rosa und dazu einer normalen schwarzen Team-Hose - eigentlich also zwei Farben, die deutlich unterschiedlicher sind als die Abstufungen des RCS-Anzugs.

Doch in diesem Fall stellte das keinen Verstoß dar: Wenn es sich nicht um einen Einteiler, sondern um zwei unterschiedliche Kleidungsstücke handelt, sind unterschiedliche Farben nämlich erlaubt!

Biathlon-Superstar macht Schluss: Olympiasieger verkündet Zeitpunkt seines Rücktritts
Biathlon Biathlon-Superstar macht Schluss: Olympiasieger verkündet Zeitpunkt seines Rücktritts

Noch absurder wird es, wenn man die anderen Spezialtrikots der Italien-Rundfahrt betrachtet. Die Maglia Ciclamino, das Trikot der Punktewertung, ist ebenfalls zweifarbig gestaltet. Das ist aber wiederum erlaubt, weil der Farbunterschied nicht zu groß ist.

RCS-Geschäftsführer Paolo Bellino (54) reagierte entsprechend irritiert auf das UCI-Verbot des Rosa Trikots: "Meiner Meinung nach ist das absolut regelkonform. Wir haben passende Farben", sagte der 54-Jährige.

Zu dem Farbverlauf war es gekommen, weil RCS mit dem Trikot an den 75. Jahrestag des Flugzeugabsturzes erinnern wollte, bei dem die komplette Mannschaft des damals besten italienischen Fußballklubs AC Turin erinnern wollte. Diese spielte im violetten Farbton der Hose.

Titelfoto: Luca Bettini / AFP

Mehr zum Thema Radsport: