"Aus Respekt vor Gino": Radrenn-Teams ziehen sich nach tragischem Tod von "Tour de Suisse" zurück

Tübach (Schweiz) - Keine 24 Stunden nach der Mitteilung, dass Radrenn-Profi Gino Mäder (†26) auf der fünften Etappe der Tour de Suisse tödlich verunglückt ist, haben zwei Teams ihren Rückzug von der Rundfahrt verkündet.

Der Schweizer Radprofi Gino Mäder verunglückte mit 26 Jahren tödlich auf der fünften Etappe der Tour de Suisse.
Der Schweizer Radprofi Gino Mäder verunglückte mit 26 Jahren tödlich auf der fünften Etappe der Tour de Suisse.  © Luca Bettini / AFP

Am Freitagmittag erschütterte die Nachricht des Unfalltodes von Gino Mäder die Radsportszene. Der Schweizer war am Donnerstag auf einer riskanten Abfahrt eine Schlucht hinabgestürzt.

Doch selbst die Vor-Ort-Reanimierung und anschließende Versorgung in einem Schweizer Krankenhaus half nichts mehr, Gino Mäder verstarb am Freitagmittag mit 26 Jahren.

Seitdem stehen Teamkollegen, Konkurrenten, Teamchefs und Rennleitung unter Schock. Die freitägliche Etappe wurde zu einer 30 Kilometer langen Gedächtnisfahrt umfunktioniert, um Gino Mäder zu gedenken.

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Am späten Freitagabend teilten dann die Tour-Organisatoren mit, dass die Rundfahrt fortgesetzt werde. Diese Entscheidung wurde nach Rücksprache mit der Familie Gino Mäders sowie den übrigen Fahrern und Teams getroffen.

Jene siebte von zehn Etappen startete am Samstagvormittag von Tübach und endet nach 184 Kilometern in Weinfelden. Darüber hinaus werde am heutigen Samstag planmäßig die Tour de Suisse der Frauen starten, die sich über vier Etappen bis zum 20. Juni erstreckt.

Doch trotz beeindruckenden wie emotionalen Bildern dürfte vielen Fahrern das tragische Ableben von Gino Mäder noch in den Kleidern hängen.

Gino Mäders Team Bahrain Victorious zieht sich geschlossen von der Tour de Suisse zurück

Mindestens zwei Teams werden am Samstag indes nicht mehr an den Start gehen. Wie angekündigt steigt Mäders Team Bahrain Victorious nach der freitäglichen Gedächtnisfahrt bei der Rundfahrt aus.

Team-Chef Milan Eržen (52) gab in einem Statement Einblicke in die Gefühlswelt: "Wir sind am Boden zerstört über den Verlust unseres Ausnahmeradfahrers Gino Mäder. Er war nicht nur ein äußerst talentierter Radfahrer, sondern auch ein großartiger Mensch abseits des Fahrrads."

Auch der Schweizer Rennstall Tudor Pro Cycling zeigt sich solidarisch nach dem Tod von Gino Mäder

Dem Rückzug schließt sich aus Solidarität auch der Schweizer Rennstall Tudor Pro Cycling um den ehemaligen Zeitfahr-Spezialisten Fabian Cancellara (43) an: "Unter diesen schwierigen Umständen sind wir der Meinung, dass es der menschlichste Weg ist, die Gefühle unserer Fahrer zu respektieren und Gino Respekt zu zollen."

Das zweite Schweizer Rennteam Q36.5 Pro Cycling Team verkündete dagegen am Samstag, die Rundfahrt fortsetzen zu wollen und "für Gino zu fahren". In dem Aufgebot ist kein Schweizer Radrennfahrer vertreten.

Titelfoto: Bildmontage: LUCA BETTINI / AFP

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