"Als ob zwei Menschen in ihm leben": Neue Details, nachdem Radstar Ehefrau überfahren hat
Adelaide (Australien) - Rohan Dennis (33), der mutmaßlich einen Tag vor Silvester seine Ehefrau Melissa Dennis (†33) überfahren hatte, wurde wieder in der Öffentlichkeit gesehen. Er brachte zusammen mit seinem Vater seine zwei Kinder zurück nach Hause.
Der 33-Jährige stieg aus dem Passat, um das Garagentor zu öffnen. Höflich bat er die anwesenden Journalisten, aufzupassen, damit sie nicht angefahren werden.
Etwas makaber, denn genau das passierte seiner Ehefrau Melissa. Am Steuer saß mutmaßlich der zweifache Weltmeister im Einzelzeitfahren, der darauf festgenommen, aber auf Kaution wieder freigelassen wurde. Im März startet der Prozess.
In der Zwischenzeit haben sich immer mehr Weggefährten zu Wort gemeldet, die von psychischen Auffälligkeiten bei dem Ex-Radstar berichteten, der zu Silvester offiziell seine Karriere beendete.
Die renommierte Sportzeitung La Gazzetta dello Sport sprach beispielsweise mit Brent Copeland (51), dem ehemaligen Teammanager von Bahrain-Merida, dem Team, für das Dennis 2019 fuhr, ehe es zur vorzeitigen Vertragsauflösung kam.
"Es war nie leicht zu verstehen, mit welchem Rohan Dennis gesprochen wurde, als ob zwei verschiedene Menschen in ihm zusammenleben würden. Er hatte seinen Psychologen, wir haben oft mit ihm zusammengearbeitet", erklärte Copeland.
Melissa Dennis wird in ihrer Heimatstadt Perth beerdigt
Unter Copeland kam es 2019 bei der Tour de France auch zu einem außergewöhnlichen Eklat. Rohan Dennis stieg während der zwölften Etappe des härtesten Rennens der Welt einfach vom Rad und beendete ohne weitere Erklärung das Rennen.
Nicht mal sein Team wusste, was gerade passiert war! Über die Empörung von Fans und Fachpresse zeigte Dennis damals nur Unverständnis.
"Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so eine große Sache wird. Es ist ja nur ein Radrennen", sagte der Australier laut Eurosport Tage nach dem Ausstieg.
Das Team habe den Zeitfahrspezialisten zufolge seinen Ausstieg damals intern gelassen hingenommen, was aber daran liegen könnte, dass sie wussten, wie kurz die Zündschnur ihres Teamkollegen ist, wie dieser einst selbst zugab.
Währenddessen haben sich die Eltern und die Schwester der verstorbenen Melissa Dennis (geborene Hoskins), welche selbst eine erfolgreiche Radfahrerin war, gemeldet.
"Worte können unsere Trauer, Traurigkeit und die tragischen Umstände von Melissas Tod nicht ausdrücken", ließen sie über den australischen Radsportverband verlauten.
Die Beerdigung ihrer geliebten Tochter und Schwester wird in Perth, ihrer Heimatstadt, stattfinden. Außerdem wird es im Rahmen der kommenden "Tour Down Under", dem wichtigsten australischen Radrennen, für sie in Adelaide einen Gedenkgottesdienst geben.
Ihre Angehörigen baten darum, ihre Privatsphäre sowie die der beiden Kinder Melissas zu respektieren.
Titelfoto: Bildmontage: Luca Bettini / AFP, Screenshot/Instagram/rohandennis