Krebs besiegt! Nach Gold und Weltrekord kullern bei deutscher Paraschwimmerin die Tränen

Paris (Frankreich) - Nach ihrer Gold-Medaille bei den Paralympischen Spielen 2021 in Tokio wurde die Feierlaune von Elena Semechin (30) durch heftige Kopfschmerzen getrübt. Wenig später stellte sich heraus, dass sie an einem bösartigen Hirntumor leidet.

Elena Semechin (30) schwamm in Paris bei den Paralympischen Spielen zu einem neuen Weltrekord über die 100 Meter Brust.
Elena Semechin (30) schwamm in Paris bei den Paralympischen Spielen zu einem neuen Weltrekord über die 100 Meter Brust.  © IMAGO / Ralf Kuckuck

Nur drei Jahre später hat sie am Donnerstagabend erneut Gold im Paraschwimmbecken über die 100 Meter Brust bei Olympia geholt und das sogar mit Weltrekord.

In 1:12,54 Minuten unterbot die sehbeeinträchtigte Sportlerin ihre eigene Bestmarke und war am Ende drei Sekunden schneller als die Zweite Maria Carolina Gomes Santiago (39) aus Brasilien.

Im anschließenden Interview kullerten bei Semechin die Tränen. "Ich habe von Anfang an fest dran geglaubt, wollte unbedingt eine Bestzeit", sagte sie im Interview beim ZDF mit zittriger Stimme. "Ich bin froh, dass es geklappt hat", erklärte sie und wischte sich eine erste Träne aus dem Gesicht.

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Als Moderatorin Susanne Simon (63) fragte, was in ihr vorgehe, ob sie an das Gold denke oder an den Weg, der sie dahin gebracht habe, gab es kein Halten mehr, Elena fing bitterlich an zu weinen, ihr fehlten die Worte. Simon nahm sie tröstend in den Arm, erwartete gar keine Antwort mehr, sagte: "Sie haben das wirklich toll gemacht."

Am 3. November 2021 wurde ihr in der linken oberen Gehirnhälfte ein Tumor entfernt, zwei Tage vor dem Eingriff heiratete sie ihren Trainer und Freund Philipp Semechin (39), der aus Dresden stammt.

Elena Semechin: "Da konnte auch der Krebs nicht im Weg stehen"

Trainiert wird Elena von ihrem Mann Philipp Semechin (39).
Trainiert wird Elena von ihrem Mann Philipp Semechin (39).  © IMAGO / Ralf Kuckuck

Gemeinsam haben sie die wohl schwerste Zeit ihres Lebens gemeistert. "Ich habe mir heute einfach bewiesen, dass mithilfe von Trainern und dem ganzen Staff um mich herum wir es geschafft haben, meine Performance zu toppen und da konnte auch der Krebs nicht im Weg stehen", sagte sie im Interview nach ihrem Gold-Coup.

Sie will anderen mit ihrer Geschichte Mut machen. Noch während der Chemotherapie begann sie wieder mit dem Sport, weil sie wusste, "dass ich es sonst nicht zurückschaffe", sagte sie in einer Dokumentation.

"Man kann alles erreichen und überwinden, wenn man fest daran glaubt und wenn man positiv bleibt und das war heute einfach der Lohn für all die drei harten Jahre", so Semechin nach dem Rennen von Paris.

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Die Tränen waren da längst wieder einem Lachen gewichen und eine Kampfansage hatte Elena Semechin auch noch parat: "Ich werde mich jetzt erstmal ein paar Tage erholen und das ganze Sacken lassen, ordentlich feiern und dann: 'Auf nach LA!', würde ich sagen."

In Los Angeles werden 2028 die nächsten Olympischen Sommerspiele und Paralympischen Spiele ausgetragen.

Titelfoto: IMAGO / Ralf Kuckuck

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