Drama um deutschen Paralympics-Star: Schwimmerin droht zu erblinden!
Berlin - Sie ist zweifache Goldmedaillen-Gewinnerin der Paralympischen Spiele, mit ihrer teils tragischen Geschichte machte Schwimmerin Elena Semechin schon so vielen Menschen Mut. Nun droht der 31-Jährigen ein nächster Schicksalsschlag.

Wie die Berlinerin am Dienstagabend auf Instagram schrieb, droht sie zu erblinden. Durch die Krankheit Morbus Stargardt ist ihr Sehvermögen ohnehin schon beeinträchtigt. Es handelt sich dabei um eine seltene, angeborene Erkrankung, bei der der schärfste Punkt des Sehens (Makula) auf beiden Augen gestört ist und die Sehfunktion immer weiter nachlässt.
"Seit Mitte Dezember etwa bemerke ich Veränderungen bei meinem Sehvermögen. Klar, 2 % ist sehr wenig, aber gerade deswegen bemerkt man jede kleine Veränderung. Heute dann bei den Untersuchungen die Bestätigung von den Ärzten. Es ist in der Tat schlechter geworden", schrieb sie auf ihrem Profil.
Ihr schwirre aktuell die Frage durch den Kopf, ob sie bald komplett erblinden würde. "Ich bin traurig und verängstigt. Wie lange wird das wohl noch dauern, bis auch das letzte verbliebene Licht erlischt? Das konnte mir leider keiner so genau beantworten", berichtet sie verzweifelt.
Semechin (geb. Krawzow) schrieb eine der schönsten Sportgeschichten im Sommer, als sie nach einer Krebserkrankung bei den Paralympics von Paris Gold über die 100 Meter Brust gewann.

Paralympics-Siegerin Elena Semechin sieht ihre letzte Hoffnung in einer Gentherapie

Bereits drei Jahre zuvor war ihr dieser Triumph in Tokio geglückt, doch kurz danach diagnostizierten Ärzte bei ihr einen Hirntumor.
Noch während der Chemotherapie begann die mutige Athletin wieder mit dem Training, kämpfte sich zurück. Sie besiegte nicht nur die heimtückische Krankheit, sondern im Anschluss auch die gesamte Konkurrenz.
Elena, die nur zwei Tage vor ihrer Hirn-Tumor-Operation ihren aus Dresden stammenden Trainer Phillip Semechin (39) heiratete, legt ihre letzte Hoffnung nun in eine Gentherapie an der Uniklinik Tübingen, "um dort mein letztes Glück zu versuchen", wie sie selbst sagt.
Bliebt zu hoffen, dass die sympathische Kämpferin auch diese Herausforderung meistern wird und ihrer großen Leidenschaft schwimmen weiter nachgehen kann.
Titelfoto: Bildmontage: Jens Büttner/dpa, IMAGO / teutopress