Olympiasiegerin drosch 24-mal in der Minute auf ihr Pferd ein - jetzt wird sie hart bestraft

Lausanne (Schweiz) - Kurz vor den Olympischen Spielen 2024 kam es zum Eklat: Von der britischen Dressurreiterin Charlotte Dujardin (39) tauchte ein Video auf, in dem sie ein Pferd schwer misshandelte. Jetzt ist sie vom Reitsport-Weltverband hart bestraft worden.

Charlotte Dujardin (39) ist längere Zeit vom Reitsport-Weltverband FEI gesperrt worden.
Charlotte Dujardin (39) ist längere Zeit vom Reitsport-Weltverband FEI gesperrt worden.  © Uwe Anspach/dpa

Wie die FEI am heutigen Donnerstag mitteilte, wird Dujardin wegen Tierquälerei insgesamt für ein ganzes Jahr gesperrt. Zusätzlich muss sie eine Strafe von 10.000 Schweizer Franken (rund 10.700 Euro) zahlen.

Da die Britin bereits seit Bekanntwerden der Anschuldigungen kurz vor den Olympischen Spielen suspendiert ist, rechnet die FEI diesen Zeitraum auf die Sperre an, die somit bis Juli 2025 dauert.

Dujardin hat die Strafe der Mitteilung des Weltverbands zufolge bereits akzeptiert.

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Die dreimalige Olympiasiegerin galt eigentlich als Vorzeigesportlerin, auch im Umgang mit ihren Pferden. Doch ein rund vier Jahre zurückliegender Vorfall holte sie im Sommer ein: Ein geleaktes Video aus einer privaten Reitstunde der 39-Jährigen zeigte Dujardin, wie sie mit einer langen Peitsche auf das Pferd ihrer Schülerin eindrosch.

Insgesamt schlug sie mehr als 24-mal in einer Minute auf das arme Tier ein, eine weitere Schülerin, die bei der Unterrichtsstunde zuschaute, filmte den Vorfall heimlich.

Charlotte Dujardin zog sich freiwillig von den Olympischen Spielen 2024 zurück

Charlotte Dujardin gehörte ursprünglich zu "Team GB" für die Olympischen Spiele in Paris, zog sich aber wegen des Tierquälerei-Skandals zurück.
Charlotte Dujardin gehörte ursprünglich zu "Team GB" für die Olympischen Spiele in Paris, zog sich aber wegen des Tierquälerei-Skandals zurück.  © Mike Egerton/PA Wire/dpa

Kurz vor Olympia kam der Stein dann ins Rollen, als ein niederländischer Anwalt drohte, das Video publik zu machen - daraufhin zog sich Dujardin von den Spielen in Paris zurück, räumte ihr Fehlverhalten ein und entschuldigte sich.

Ihre Kooperationsbereitschaft rechnete die FEI in ihre Strafe ein, genau wie die Tatsache, dass sie ohne Umschweife zugab, auf dem Video zu sehen zu sein.

Seit der Clip an die Öffentlichkeit gelangte, habe es zudem keine weiteren Beschwerden oder Berichte über Verhaltensverstöße von Dujardin gegeben.

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"Es ist bedauerlich, dass dieser Fall unseren Sport aus den falschen Gründen in die Schlagzeilen gebracht hat, besonders in einer kritischen Zeit vor den Olympischen Spielen", sagte FEI-Generalsekretärin Sabrina Ibáñez. Dennoch glaube man, dass die harte Strafe für Dujardin eine klare Botschaft sendet und somit das Wohlergehen der Pferde stärkt.

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa

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