Strafverfahren gegen deutschen Springreiter: Nächster Tierquäl-Skandal vor Olympia!

München - Gerade erst hat das aufgetauchte Video der britischen Olympiasiegerin Charlotte Dujardin (39) die Reitszene erschüttert, da schaut auch schon der nächste Skandal aus dem Pferdesport um die Ecke. Gegen den deutschen Springreiter Max Kühner (50) läuft ein Strafverfahren wegen Tierquälerei.

Der gebürtige Münchner Max Kühner (50) hat vor Olympia 2024 Probleme mit dem Gesetz.
Der gebürtige Münchner Max Kühner (50) hat vor Olympia 2024 Probleme mit dem Gesetz.  © Claudio BRESCIANI / TT News Agency / AFP

Das bestätigte die Staatsanwaltschaft München II gegenüber der FAZ. Demnach wird dem Weltranglistendritten ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz durch sogenanntes "aktives Barren" vorgeworfen.

Zuvor hatte bereits die Tierrechtsorganisation PETA in einer Mitteilung verlauten lassen, dass es nach Whistleblower-Hinweisen zu einer Untersuchung der Ausbildungsstätte des 50-Jährigen in Starnberg sowie einer Strafanzeige seitens PETA gekommen sei.

Beim "aktiven Barren" handelt es sich um eine Trainingsmethode, bei der die oberste Stange eines Hindernisses nach Abspringen des Pferdes angehoben wird und gegen das Bein schlägt.

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So sollen Tiere konditioniert werden, Hürden höher einzuschätzen als sie eigentlich sind und die Beine besser anzuziehen. Allerdings können die Pferde dabei verschreckt und verletzt werden, weshalb sie vom Bundeslandwirtschaftsministerium für Tierschutz-widrig erklärt wurde.

Kühner soll die Praxis laut den Berichten im Mai 2023 trotzdem angewandt haben, Strafbefehle gegen den Reiter sowie einen Trainer seien bereits am 22. März erlassen worden.

Max Kühner tritt bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris an

Hat er sein Pferd gequält? Der Weltranglistendritte Max Kühner (50) bestreitet die Vorwürfe.
Hat er sein Pferd gequält? Der Weltranglistendritte Max Kühner (50) bestreitet die Vorwürfe.  © BJORN LARSSON ROSVALL / TT NEWS AGENCY / AFP

An den Olympischen Spielen in Paris darf der seit 2015 für Österreich startende Unternehmer nach jetzigem Stand dennoch teilnehmen.

Noch sei nämlich unklar, ob und wann es zu einer Hauptverhandlung kommen werde. Kühner selbst bestreite seine Schuld laut einer Mitteilung des Österreichischen Pferdesportverbandes (OEPS) vehement und fordere eine sofortige Einstellung des Verfahrens.

PETA pocht hingegen auf einen Ausschluss: "Aus solchen schwerwiegenden Fällen müssen Konsequenzen gezogen werden, damit die Pferde nicht weiterhin Leid erfahren müssen", schrieb die Organisation.

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Beim Weltverband FEI sei bislang keine offizielle Beschwerde eingegangen, die Wettkämpfe im Springreiten beginnen am 1. August.

Dass der FEI bei hinreichendem Verdacht nicht zimperlich vorgeht, hat er am Dienstag gezeigt, als er Charlotte Dujardin wegen Tierquälerei-Vorwürfen vorläufig für sechs Monate suspendierte.

Titelfoto: Claudio BRESCIANI / TT News Agency / AFP

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