Nach sexistischer Aussage bei Olympia: Jetzt spricht gefeuerter Kommentator
Paris (Frankreich) - Nachdem sich ein polnischer TV-Moderator bereits bei der Eröffnungsfeier eine Suspendierung eingehandelt hat, erwischte es nun den britischen Eurosport-Mitarbeiter Bob Ballard. Jetzt äußerte sich der Kommentator.
"Es war nie meine Absicht, jemanden zu verärgern oder herabzusetzen, und falls es doch passiert ist, entschuldige ich mich. Ich bin ein großer Befürworter des Frauensports", schrieb er auf der Plattform X und ergänzte: "Ich werde das Eurosport-Team sehr vermissen und wünsche ihnen alles Gute für den Rest der Olympischen Spiele."
Am Samstag kommentierte der Journalist den 4x100-Meter-Wettkampf der Frauen-Freistilstaffel für den Fernsehsender und fiel dabei mit einem sexistischen Spruch negativ auf.
Gerade als die australischen Schwimmerinnen Shayna Jack (25), Mollie O'Callaghan (20), Emma McKeon (30) und Meg Harris (22) ihre Goldmedaillen eingesackt hatten und von der großen Sportbühne schlenderten, musste Ballard etwas loswerden.
"Nun, die Frauen werden soeben fertig. Sie wissen ja, wie Frauen sind. Sie hängen herum und machen ihr Make-up", platzte es aus dem TV-Ansager heraus.
Co-Kommentatorin und Ex-Schwimmerin Lizzie Simmonds (33) verurteilte das zotige Geschwätz sofort als "unverschämt", doch Ballard fing daraufhin nur laut an zu lachen, was die 33-Jährige zumindest während der Live-Übertragung zu besänftigen schien.
In den sozialen Netzwerken waren die Nutzer weniger gnädig, die Plattitüde wurde von vielen Zuschauern als rückständig getadelt, einige forderten die Entlassung des Kommentators.
Schließlich reagierte auch Eurosport - und zog die Reißleine.
Frauen-Spruch von Kommentator Bob Ballard im Video auf X
Eurosport feuert Kommentator Bob Ballard
Ballard habe während der Berichterstattung einen "unangemessen Kommentar" abgegeben, wie es in einem Statement des Senders heißt.
"Aus diesem Grund wurde er mit sofortiger Wirkung von unserer Kommentatorenliste gestrichen", so das Unternehmen weiter.
Eigentlich hätte es der Engländer besser wissen müssen, denn er führt die Zuschauer schon seit den 1980er Jahren durch sportliche Mega-Events wie Olympia oder Weltmeisterschaften.
Zudem war er 19 Jahre lang als freiberuflicher Sport-, Nachrichten- und Musikmoderator für die BBC tätig und hatte auch Lehraufträge an Universitäten inne.
Erstmeldung: 10.49 Uhr, zuletzt aktualisiert 20.18 Uhr.
Titelfoto: Bildmontage: Manan VATSYAYANA / AFP, Screenshot/Threads/bobbyb59