Russe war gedopt: Ex-Biathlet Lesser kann sich nicht über Olympia-Gold freuen
Oberhof - Mit seinem bevorstehenden nachträglichen Olympiasieg von 2014 kann sich Ex-Biathlet Erik Lesser (36) bislang nicht so richtig anfreunden.
"Es ist eine Sache, die extrem schwer zu greifen ist. Die Rivalität zwischen den Staffeln wurde damals nicht live in eine Goldmedaille gemünzt. Ich hoffe, dass ich es irgendwann so richtig greifen kann, Olympiasieger zu sein", sagte der 36-Jährige bei "Sport im Osten" des MDR. Silber und Bronze hat der Thüringer bereits in seiner olympischen Medaillensammlung.
Der deutschen Staffel der Spiele von Sotschi steht die nachträgliche Ernennung zum Olympiasieger bevor, nachdem der Internationale Sportgerichtshof Cas den Einspruch des Russen Jewgeni Ustjugow (39) gegen seine Dopingsperre sowie Ergebnis-Annullierungen abgelehnt hatte. Ustjugow hat nun rund drei Wochen Zeit, um Einspruch zu erheben.
"Jetzt haben wir schon zehn Jahre gewartet, dann warten wir auch noch weitere zehn Jahre auf das amtliche Ergebnis", erklärte Lesser. Deutschland kam damals 3,5 Sekunden hinter Russland ins Ziel.
Aktuell kein Olympiasieger im Staffel-Wettbewerb aufgelistet
Momentan wird vom Internationalen Olympischen Komitee kein Olympiasieger geführt, bei Anwendung der üblichen Praxis würde Deutschland auf Platz eins rücken. Silber ginge an Österreich, Bronze an Norwegen.
Letzteres bezeichnete Lesser scherzhaft als Wermutstropfen: "Wir hatten uns damals mit Österreich ein wenig gefreut, dass die Norweger endlich mal leer ausgehen."
Ein später Olympiasieg würde sich auch finanziell etwas lohnen. Von der Deutschen Sporthilfe gäbe es 5000 Euro mehr als für Silber. Die Entscheidung obliegt dann dem Gutachterausschuss der Sporthilfe.
Titelfoto: Angelika Warmuth/dpa