Warum wir Winterspiele wollen! Olympia-Heldin Jamanka trifft sich mit Funktionären und Sportlern

Dresden - In zwölf Monaten steigen die nächsten Olympischen Winterspiele in Mailand. In Deutschland gab es die letzten Spiele 1972 in München. Es wäre mal wieder an der Zeit. Wie wäre es im Winter mit Dresden und Sachsen zum Beispiel? In der ARD läuft am Sonntag um 16 Uhr ein Film dazu.

MDR-Sportchef Raiko Richter (42) und ARD-Mittagsmagazin-Moderatorin Mariama Jamanka (34) haben den Film produziert.
MDR-Sportchef Raiko Richter (42) und ARD-Mittagsmagazin-Moderatorin Mariama Jamanka (34) haben den Film produziert.  © MDR

"Warum wir Winterspiele wollen", heißt er. TAG24 hat ihn vorab sehen dürfen. Mariama Jamanka war Bob-Olympiasiegerin 2018. Sie ist die Hauptperson des Streifens, trifft sich mit Medien-Kollegen, Sportchefs und Athleten. Und stößt überraschend auf breite Zustimmung.

Dresden als Hauptstadt der Spiele zusammen mit Altenberg, Klingenthal und Oberwiesenthal. Sie besucht das Drittligaspiel von Dynamo gegen 1860 München. Die 34-Jährige trifft Radio-Dresden-Moderator Jens Umbreit. Die Eröffnung im Rudolf-Harbig-Stadion?

"Wäre logischerweise ausverkauft. Das wäre ein geiler Rahmen, warum nicht ein bisschen träumen?", antwortet er: "Im Umfeld in Altenberg die Bobbahn, in Altenberg auch Biathlon, Oberwiesenthal, Sportstätten sind da. Eine Vision muss man leben."

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Jamanka zieht weiter zum Eishockey. Trifft auf den Präsidenten des Nachwuchsvereins ESC Dresden, Bernd Nickel, und Eislöwen-Geschäftsführer Maik Walsdorf.

Bob-Olympiasieger Francesco Friedrich (34) in Altenberg. Er könnte sich mit olympischen Wettbewerben dort anfreunden.
Bob-Olympiasieger Francesco Friedrich (34) in Altenberg. Er könnte sich mit olympischen Wettbewerben dort anfreunden.  © Lutz Hentschel

Was spricht für Olympische Winterspiele in Sachsen

Bernd Nickel, Präsident des Nachwuchsvereins ESC Dresden, hält viel von der Idee.
Bernd Nickel, Präsident des Nachwuchsvereins ESC Dresden, hält viel von der Idee.  © imago/Arvid Müller

"Wären die Dresdner, die Sachsen begeistert von den Spielen? Wäre das etwas, was die Leute zusammenbringen würde?", fragt sie. "Davon bin ich fest überzeugt. Das würde die Menschen zusammenbringen. Die Region, nicht nur Dresden, auch alles [...] drumherum bis ins Erzgebirge hinein ist wahnsinnig sportbegeistert. Die Menschen würden das ganz sicherlich mit aller Macht unterstützen und fördern", antwortet Nickel.

"Innerhalb von 250 Kilometern hättest du alles. 100 Prozent, wir stehen dahinter", sagt auch Walsdorf.

Die Reise der Olympiasiegerin geht weiter - zu einem anderen Olympiasieger nach Oberwiesenthal: Jens Weißflog. Ihn muss sie nicht überzeugen.

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"So eine Region im Zusammenhang mit Klingenthal kann das abbilden. Wir erleben ja auch Olympische Spiele, die nicht immer nur an einem Fleck sind, sondern über eine Region verstreut sind", sagt der Floh vom Fichtelberg. Recht hat er. Mailand zum Beispiel.

Die alpinen Wettbewerbe der Frauen finden in Cortina d'Ampezzo statt, die der Herren in Bormio - 350 Kilometer entfernt. Daher wären alpine Wettbewerbe in Garmisch-Partenkirchen denkbar, ist auch nicht weiter weg.

Die Vogtland Arena in Klingenthal wäre für die Sprung-Wettbewerbe bereit.
Die Vogtland Arena in Klingenthal wäre für die Sprung-Wettbewerbe bereit.  © IMAGO/Johannes Schmidt

Mariama Jamanka: "Es muss einfach nur losgehen"

Der einzige Ort, der von Dresden aus nicht in zwei Stunden erreichbar wäre. Zurück geht es in Jamankas Revier nach Altenberg. Dort trifft sie sich mit Bob-Goldhamster Francesco Friedrich. Olympia in Dresden, in Sachsen - geht das für ihn?

"Natürlich, auf jeden Fall. Wir haben gute Infrastruktur, wir haben gute Bedingungen. Wir haben genug Skisprungschanzen, wir haben genug Bobbahnen. Man müsste nicht unendlich viel Neues bauen. Man hätte alles und man könnte eigentlich direkt loslegen", sagt er.

Es sind Träume, Visionen. Aber warum eigentlich nicht? "Wir verfügen über die Begeisterung der Menschen, die Tradition, die Wettkampfstätten und die organisatorischen Fähigkeiten. Es muss einfach nur losgehen", sagt Mariama Jamanka zum Abschluss.

Titelfoto: MDR

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