Sabotage an Olympia-Bobbahn! Bürgermeister spricht von "Terrorismus"

Cortina d'Ampezzo (Italien) - Die Eiskanal-Wettbewerbe bei den Olympischen Winterspielen 2026 stehen ohnehin unter keinem guten Stern, weniger als ein Jahr vor Beginn der Spiele ist die Bobbahn noch eine Baustelle. Und genau dort melden die italienischen Behörden jetzt Sabotage!

Die Bobbahn in Cortina d'Ampezzo ist weniger als ein Jahr vor Beginn der Olympischen Spiele noch kaum als solche zu erkennen.
Die Bobbahn in Cortina d'Ampezzo ist weniger als ein Jahr vor Beginn der Olympischen Spiele noch kaum als solche zu erkennen.  © IMAGO/Ed Gar

So hätten in der Nacht auf Freitag Unbekannte ein mehrere hundert Kilogramm schweres Kühlrohr von der Baustelle abgeklemmt und im Anschluss auf eine Straße zur Baustelle gelegt, um diese zu blockieren.

Das italienische Ministerium für Infrastruktur sprach von einem "schwerwiegenden und beunruhigenden" Vorfall: "Wer versucht, die Olympischen Winterspiele zu gefährden, schadet Italien vor der ganzen Welt."

Es ist nur der nächste Zwischenfall des ohnehin umstrittenen Projekts, die Bobbahn in Cortina neu zu bauen - Italien setzte den Bau gegen den Widerstand des IOC durch.

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Der rund 124 Millionen Euro teure Neubau wurde erst im vergangenen Jahr angeleiert, deshalb ist auch jetzt, weniger als ein Jahr vor dem Start der Spiele, nur eine Baustelle zu sehen. Testrennen kann es (wenn überhaupt) erst wenige Monate vorher anstatt wie geplant in dieser Saison geben.

Dieses Kühlrohr blockierte die Straße zur Baustelle

Sabotage an Olympia-Bobbahn: Keine Verzögerung beim Bau des Eiskanals

Die Olympischen Spiele in Cortina d'Ampezzo stehen zumindest baulich unter keinem guten Stern. Neben dem Eiskanal ist auch die Skisprung-Anlage noch eine einzige Baustelle.
Die Olympischen Spiele in Cortina d'Ampezzo stehen zumindest baulich unter keinem guten Stern. Neben dem Eiskanal ist auch die Skisprung-Anlage noch eine einzige Baustelle.  © Peter Kneffel/dpa

Aktuell ist geplant, dass die Bahn Ende März abgenommen werden kann, am kommenden Montag findet eine Inspektion des IOC statt.

Gianluca Lorenzi, Bürgermeister von Cortina d'Ampezzo, sprach laut der Nachrichtenagentur Ansa allerdings davon, dass der Sabotageakt die Arbeiten nicht weiter verzögern werde, weil das Rohr noch nicht in Betrieb gewesen sei: "Das war nur eine sinnlose Geste, die jedoch zu verstärkten Sicherheitskontrollen und sogar zu einer Videoüberwachung führen wird."

Er hoffe, dass die Schuldigen geschnappt und ihrer gerechten Strafe zugeführt würden, denn es handele sich um einen "abscheulichen, ungerechtfertigten, schändlichen Akt des reinen Terrorismus nicht nur gegen Italien, sondern auch gegen die Olympischen Spiele".

Titelfoto: IMAGO / Ed Gar

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