WM 2022 als Sprungbrett? Jetzt will Katar auch noch die Olympischen Spiele!
Katar - Aktuell findet in Katar mit der WM 2022 trotz aller Kritik bereits ein sportliches Mega-Event statt. Nun will sich der umstrittene Wüstenstaat außerdem die Olympischen Sommerspiele ins Land holen.
Laut einem Bericht der britischen Tageszeitung The Guardian möchte sich das Emirat für die Austragung der Spiele im Jahr 2036 bewerben.
Demnach sind die Verantwortlichen der Auffassung, dass die bislang problemlose Ausrichtung der Weltmeisterschaft gezeigt habe, dass der kleine Staat am Persischen Golf eine derartige Großveranstaltung stemmen könne.
Daran war Katar nämlich in der Vergangenheit gescheitert. Das Land hatte sich auch um die Sommerspiele 2016 und 2020 bemüht, allerdings bezweifelte das Internationale Olympische Komitee (IOC), dass die Infrastruktur im Emirat ausreichen würde, um insgesamt 10.500 Athleten, Zuschauer und Mitarbeiter aufzunehmen.
Im Falle eines Zuschlags dürfte sich jedoch erneut die Klima-Frage stellen. Dafür gibt es im Zusammenhang mit Olympia aber Präzedenzfälle.
Die Spiele 1964 in Tokio starteten erst am 10. Oktober, während Seoul 1988 und Sydney 2000 Mitte September begannen.
Auch Deutschland könnte sich für die Olympischen Spiele 2036 bewerben
Dennoch könnte Katar einen deutlich späteren Termin anstreben. Als das Emirat nämlich 2019 die Leichtathletik-WM ausrichtete, musste der Marathon der Frauen aufgrund der extremen Hitze nachts ausgetragen werden.
Ins Ziel schafften es trotzdem nur 40 der 68 Teilnehmerinnen. Außerdem mussten 30 medizinisch untersucht werden.
Nach Informationen des Guardian plant Katar bislang ein alleiniges Gesuch, es ist aber nicht ausgeschlossen, dass das Land sich gemeinsam mit Saudi-Arabien bewirbt.
Die kommenden drei Sommerspiele finden in Paris (2024), Los Angeles (2028) und Brisbane (2032) statt. Das darauffolgende Event ist noch nicht vergeben, auch eine deutsche Bewerbung steht zur Debatte.
"Ich habe nie ein Geheimnis draus gemacht, dass ich das gerne sehen würde", sagte IOC-Chef Thomas Bach (68) im August gegenüber Sky.
Titelfoto: Yasuyoshi CHIBA / AFP