Bedingungen im Athletendorf zu schlecht: Olympiasieger schläft lieber vor Parkbank!

Paris (Frankreich) - Schon seit Beginn der Olympischen Spiele in Paris gibt es immer wieder Beschwerden über das Olympische Dorf - zu wenig Platz, zu schlechtes Essen, zu warm, ... Für den italienischen Schwimmer Thomas Ceccon (23), Olympiasieger über 100 Meter Rücken, war es sogar so schlimm, dass er sich stattdessen lieber einen anderen Schlafplatz suchte.

Thomas Ceccon (23) schwamm trotz seines schlechten Schlafs im Olympischen Dorf zu Gold über 100 Meter Rücken.
Thomas Ceccon (23) schwamm trotz seines schlechten Schlafs im Olympischen Dorf zu Gold über 100 Meter Rücken.  © Michael Kappeler/dpa

Der 23-Jährige wurde dabei erwischt, wie er es sich auf einem weißen Handtuch vor einer Parkbank im Olympischen Dorf bequem gemacht hatte und dort ein Nickerchen hielt.

Der saudi-arabische Ruderer Husein Alireza (30) filmte den Italiener bei seinem Schläfchen und teilte das Video in seiner Instagram-Story - im Nu ging der Clip bei Social Media viral.

Seinen Ausflug ins Grüne erklärte Ceccon, der nicht nur Gold über 100 Meter Rücken gewann, sondern auch mit der italienischen 4x100-Meter-Freistil-Staffel Bronze holte, bei Eurosport Italia damit, wie unbequem die Betten im Olympischen Dorf seien.

"Es ist weniger unbequem, definitiv. In den Betten ist es ein bisschen schwer zu schlafen. Sie sind ein bisschen hart, ein bisschen eng und ein bisschen klein. Man hat dort ein wenig Mühe, zu schlafen", betonte der 1,94 Meter große Schwimmer.

Sein Teamkollege Nicolò Martinenghi (25), Paris-Olympiasieger über 100 Meter Brust, ergänzte, dass die Betten ungefähr so bequem seien wie die Holzbank, vor der Ceccon geschlafen hatte.

Thomas Ceccon kritisierte Olympisches Dorf bereits zuvor

Thomas Ceccon findet die Bedingungen für die Athleten in Paris untragbar.
Thomas Ceccon findet die Bedingungen für die Athleten in Paris untragbar.  © Sebastien Bozon/AFP

Bereits zuvor hatte Ceccon Kritik an den Bedingungen im Athletendorf geäußert.

Nachdem er am vergangenen Mittwoch am Finaleinzug über 200 Meter Rücken gescheitert war, schimpfte er laut der britischen Sun: "Es gibt keine Klimaanlage im Dorf, es ist heiß, das Essen ist schlecht. Viele Athleten ziehen aus diesem Grund um: Das ist kein Alibi oder eine Ausrede, sondern die Realität, die vielleicht nicht jeder kennt".

Er sei enttäuscht, dass er es nicht ins Finale geschafft habe, aber er sei müde gewesen: "Es ist schwer, nachts und am Nachmittag zu schlafen. Wenn ich zu Hause bin, schlafe ich normalerweise immer am Nachmittag, aber hier habe ich wirklich mit der Hitze und dem Lärm zu kämpfen".

Der nachmittägliche Ausflug von Ceccon dürfte damit den vorläufigen Höhepunkt der Kritik an den Bedingungen im Olympischen Dorf darstellen: Zuvor hatten zahlreiche Nationen bereits das Essen kritisiert, andere hatten eigene Klimaanlagen mitgebracht.

Bei Turn-Olympiasieger Shinnosuke Oka (20) brach mitten in der Nacht das Papp-Bett zusammen, für die deutschen Basketballer war zunächst nicht einmal Platz im Dorf.

Titelfoto: Bildmontage: SEBASTIEN BOZON / AFP, Screenshot/Instagram/huseinalireza

Mehr zum Thema Olympische Sommerspiele: