Überragend! Dreispringer Max Heß springt erstmals bei Olympia ins Finale
Chemnitz - Im dritten Anlauf hat er es endlich geschafft! Dreispringer Max Heß (28) steht bei den Olympischen Spielen in Paris im Finale der weltbesten zwölf.
Der Chemnitzer flog am Mittwochabend im Stade de France auf 16,98 Meter. Das reichte. In Rio 2016 und in Tokio 2021 war der 28-Jährige jeweils in der Qualifikation ausgeschieden.
Nur sechs Springer waren in Paris besser als der sympathische Sachse. Der frohlockt vor dem Finale, das am Freitagabend über die Bühne geht, mit einem Platz unter den Top sechs!
"Finale! Ich bin überglücklich, dass es endlich geklappt hat. Das ist der Lohn für eine konstante Saison", meinte Heß, der in Paris von seinem Chemnitzer Heimtrainer Harry Marusch betreut wird.
Die beiden arbeiten seit über zehn Jahren erfolgreich zusammen.
Heß kam verletzungsfrei durch die Vorbereitung und sprang in dieser Saison in seinen Wettkämpfen immer in den 17-Meter-Bereich.
Dreispringer Max Heß über Stimmung bei Olympia: "Ich genieße das sehr"
"Der zweite Sprung war nicht mal besonders gelungen, technisch ausbaufähig", meinte er im Interview mit dem MDR: "Trotzdem ging es an die 17 Meter ran. Der erste Sprung war sogar noch etwas weiter."
Da landete Heß im Bereich seiner persönlichen Bestmarke (17,20), war aber knapp übergetreten. Sein dritter Quali-Sprung endete bei 16,67.
Die äußeren Bedingungen in Paris waren top. "Die Bahn ist schnell. Das kommt mir zugute. Ich bin ein Springer, der viel Geschwindigkeit braucht", berichtete Heß, der im Finale "das Brett gut treffen und technisch sauber bleiben will".
Am Freitagabend will er Vollgas geben: "Attacke auf eine neue Bestleistung. 17,20; 17,30 - es wäre schön, wenn diese Marke fallen würde. Zwischen Platz sechs und acht ist das Ziel."
Er genießt die stimmungsvolle Atmosphäre im größten Stadion Frankreichs, das trotz horrender Ticketpreise fast ausverkauft ist.
Heß: "Die Spiele in Rio, wo wir morgens 9 Uhr springen mussten, und in Tokio, wo wegen Corona gar keiner im Stadion war, waren eher mau. Ich genieße das sehr, versuche, die Stimmung aufzusaugen. Im Finale kann ich die Leute vielleicht auf meine Seite ziehen und mich anklatschen lassen."
Titelfoto: Michael Kappeler/dpa