Paris (Frankreich) - Da hat er sich ordentlich im Ton vergriffen! Für seine Worte während der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele ist ein polnischer Fernsehmoderator von seinem Sender suspendiert worden.

Als die französische Sängerin Juliette Armanet (40) begleitet von einem brennenden Klavier den John-Lennon-Klassiker "Imagine" auf der Seine anstimmte, waren Zuschauer auf der ganzen Welt ergriffen.

Nicht so jedoch Przemyslaw Babiarz (60)! Der bekannte polnische Sportjournalist, der für den öffentlich-rechtlichen Sender TVP die Eröffnungsfeier kommentierte, verband mit Imagine offenbar weniger schöne Emotionen.

"Eine Welt ohne Himmel, ohne Nationen und ohne Religion. Das ist eine Friedensvision, die alle ergreifen soll. Leider ist es die Vision des Kommunismus", sagte der 60-Jährige live auf Sendung und erntete für diese Äußerungen besonders auf Social Media viel Kritik.

Am Tag danach reagierte dann auch sein Sender auf das Geschehen - und zog harte Konsequenzen.

"Gegenseitiges Verständnis, Toleranz, Versöhnung - das sind nicht nur olympische Grundgedanken, sondern auch die Grundlage der Standards, an denen sich das neue Telewizja Polska (TVP) orientiert", erklärte der Sender in einer Pressemitteilung. Es sei tabu, dagegen zu verstoßen.

Deshalb wird der Moderator für den Rest der Olympischen Spiele auf die Ersatzbank verbannt!

"Wir möchten darüber informieren, dass Przemyslaw Babiarz nach seinen gestrigen skandalösen Äußerungen von seinen offiziellen Aufgaben suspendiert wurde und sich während der Olympischen Spiele nicht mehr zu den Kämpfen äußern wird", teilte TVP weiter mit.

Kurios: Schon 2022, bei der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Peking, hatte Babiarz polnischen Medien zufolge ähnlich kritische Worte über Imagine verloren, als das Lied gespielt wurde.

Damals ließ der Sender ihm das durchgehen - seither wurde allerdings die gesamte Führungsriege der Öffentlich-Rechtlichen ausgetauscht, worauf auch die Pressemitteilung mit den "Standards des neuen TVP" Bezug nimmt.