Olympia 2024: Kämpft sich Turnerin Pauline Schäfer-Betz ins Schwebebalken-Finale?
Chemnitz - Am Sonntag zählt es für Pauline Schäfer-Betz (27). Dann steigt in Paris die Mehrkampf-Qualifikation.
Bei ihrer dritten Olympia-Teilnahme gibt es für die Weltklasse-Turnerin vom KTV Chemnitz und ihren Trainer Kay-Uwe Temme nur ein Ziel: rein ins Finale!
Diesem Ziel hat das Erfolgsduo in den vergangenen Wochen alles untergeordnet. Beide verbrachten zahlreiche schweißtreibende und nervenaufreibende Stunden in der Trainingshalle.
Die heutige Eröffnungsfeier lassen sie sausen. Temme: "Klar, das sind unvergessliche Eindrücke. Aber zwei Tage vor dem Wettkampf vier bis sechs Stunden stehen - das kriegst du nicht mehr aus den Beinen heraus!"
Für den 52 Jahre alten Temme, der einst selbst ein Spitzenturner war, ist es die erste Olympiateilnahme. Ein glücklicher Umstand. Chef-Bundestrainer Gerben Wiersma verzichtet in Paris auf seine Wettkampf-Akkreditierung. Er lässt dem Heimtrainer den Vortritt.
"Es ist für mich sehr schön, dass Kay dabei ist, dass wir das zusammen erleben und uns für die harte Arbeit in den vergangenen Jahren so belohnen können. Das macht uns stolz und glücklich", sagt Pauline.
Chronische Schmerzen an Halswirbelsäule: Weltklasse-Turnerin Pauline Schäfer-Betz kämpfte sich zurück
Chronische Schmerzen an der Halswirbelsäule hätten der 27-Jährigen beinahe einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch die Weltmeisterin von 2017 kämpfte sich mit unbändigem Ehrgeiz zurück.
Abstriche müssen Schäfer/Temme dennoch machen. "Pauline war schon im Herbst bei der WM in Antwerpen nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Sie schaffte es dennoch, sich dort einen persönlichen Startplatz für Olympia zu erkämpfen", erklärt der Trainer: "Wir hatten danach viel vor. Leider kam die Verletzung dazwischen. Wir mussten Abstriche beim Schwierigkeitsgrad machen und werden in der D-Note mit einigen Zehntelpunkten weniger starten als die Konkurrenz."
Um sich in ihrer Spezialdisziplin Schwebebalken ins Finale zu kämpfen, muss Pauline "perfekt abliefern", sagt der Trainer.
Temme, der Pauline seit 2019 betreut, betont: "Wir sind nicht in Paris, um irgendetwas zu machen. Wir wollen den maximalen Erfolg!"
Titelfoto: imago/Schreyer