Franzosen können sich Ekel-Protest sparen: Olympia-Fluss schon jetzt voller Fäkalien!
Paris (Frankreich) - Höher, schneller, ekliger! In gut einem Monat starten in Paris die Olympischen Sommerspiele 2024. Eigentlich sollen auch zwei Wettbewerbe im Fluss der französischen Hauptstadt ausgetragen werden, doch die Seine ist nun durch den wegweisenden Gesundheitscheck gerauscht - und das noch vor einer unappetitlichen Protestaktion.
Die Wasserproben des Olympia-Flusses überschreiten aktuell die festgelegten Grenzwerte in Sachen Verschmutzung für die Wettkämpfe im Freischwimmen und Triathlon, wie die Behörden am Freitag mitteilten.
"Bisher entsprechen die Proben aus der Seine nicht den nötigen Standards", erklärte Regional-Präfekt Marc Guillaume (59). Er hoffe aber, dass sich die Qualität des Wassers bis zum Start des Mega-Events am 26. Juli noch deutlich verbessern werde.
Besonders wirke sich der starke Niederschlag in den vergangenen Wochen negativ auf die Sauberkeit des Flusses aus, denn dadurch erhöhe sich die Konzentration an Fäkalien.
"Die Wasserqualität bleibt aufgrund eines ungünstigen hydrologischen und meteorologischen Kontextes beeinträchtigt. Dazu tragen Regen, eine hohe Durchflussmenge, wenig Sonnenschein sowie Temperaturen unter den saisonalen Standards bei", hieß es vonseiten der Stadt.
Zuletzt musste bereits ein Test der Freischwimmer abgesagt werden, obwohl Frankreich schon 1,4 Milliarden Euro investiert hat, um die seit Jahren verschmutzte Seine zu reinigen.
Kuriose Protestaktion in Frankreich
Den Bewohnern untern Eiffelturm stieß in diesem Zusammenhang allerdings sauer auf, dass das erst zu den Olympischen Spielen und auch nur im Bereich der Hauptstadt passiert.
Als Präsident Emmanuel Macron (46) und Bürgermeisterin Anne Hidalgo (65) zur Einweihung des Olympischen Dorfs ankündigten, die Sauberkeit der Seine mit einem Flussbad am 23. Juni demonstrieren zu wollen, riefen einige Nutzer in den sozialen Netzwerken zu einer kuriosen Protestaktion auf.
Unter dem Hashtag "#JeChieDansLaSeine", was so viel bedeutet wie "#IchKackInDieSeine", versammelten sich zahlreiche Menschen, die den Politikern die Freude am Sprung ins Wasser mit einer Erleichterung am Tag des Schwimmgangs vermiesen wollten.
Die unhygienische Kritik können sich die wütenden Pariser nun offenbar sparen, das Bad müsse "wahrscheinlich verschoben werden", wie die Stadt gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärte. Die Seine ist auch so schon zu dreckig.
Ganz ernst gemeint war der Aufruf übrigens nicht, der Erfinder des Hashtags stellte später klar, er habe nur die Aufmerksamkeit auf das Thema lenken wollen und es sei gefährlich, seine Notdurft ins Gewässer zu entrichten.
Titelfoto: JULIEN DE ROSA / AFP