Ihr Verband hat sie einfach vergessen: Sprinterin darf bei Olympia nicht starten!

Paris (Frankreich) - Unfassbar! Die nigerianische Sprinterin Favour Ofili (21), die sich auf die 100 und 200 Meter spezialisiert hat, wird in bei den Olympischen Spielen in Paris über die 100 Meter nicht an den Start gehen. Der Grund ist aber keine Krankheit oder ein Dopingverstoß - ihr Verband vergaß einfach, sie anzumelden!

Der Frust bei Favour Ofili (21) ist riesig: Obwohl sie qualifiziert ist, darf sie in Paris nicht über 100 Meter starten.
Der Frust bei Favour Ofili (21) ist riesig: Obwohl sie qualifiziert ist, darf sie in Paris nicht über 100 Meter starten.  © Dustin Satloff / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Von dem Malheur erfuhr die Athletin selbst erst am gestrigen Dienstag, also nur drei Tage vor den Vorläufen, und machte ihrer Wut sogleich auf Instagram Luft.

"Mit großem Bedauern habe ich soeben erfahren, dass ich bei diesen Olympischen Spielen nicht im 100-Meter-Lauf antreten werde", schrieb die 21-Jährige und erklärte, was passiert war: "Ich habe mich qualifiziert, aber die Verantwortlichen der AFN [nigerianischer Leichtathletikverband, Anm. d. Red.] und des NOC haben es versäumt, mich zu melden."

Sie redete sich regelrecht in Rage: "Ich habe 4 Jahre lang gearbeitet, um mir diese Chance zu verdienen. Und wofür? Um nicht gemeldet zu werden und bei den Olympischen Spielen antreten zu dürfen, weil die verantwortliche Organisation es versäumt hat, mich zu melden?"

Ofili forderte Konsequenzen für die Leute, die ihr die Teilnahme bei Olympia verwehren.

"Wenn die Verantwortlichen NICHT dafür zur Rechenschaft gezogen werden, dass sie mir diese Chance genommen haben, kann man keiner der beiden Organisationen in Zukunft mehr trauen!", schrieb die Leichtathletin.

Olympia 2024: Favour Ofili muss über 100 Meter zuschauen

Schon 2021 verpasste Favour Ofili die Olympischen Spiele wegen eines Fehlers ihrer Verbände.
Schon 2021 verpasste Favour Ofili die Olympischen Spiele wegen eines Fehlers ihrer Verbände.  © GLYN KIRK / AFP

Um die ganze Geschichte noch unglaublicher zu machen ist es nicht das erste Mal, dass die Nigerianerin wegen äußerer Umstände Olympia verpasst.

Ofili erinnerte daran, dass sie 2021 nicht antreten durfte, weil besagte Verbände und die nigerianische Anti-Doping-Agentur es versäumt hatten, Geld für Dopingtests von in den USA trainierenden Sportler freizugeben.

"14 nigerianische Athleten, die sich qualifiziert hatten, durften nicht antreten - und jetzt das!", schimpfte die 23-Jährige.

Bei allem verständlichen Frust will Ofili jetzt aber nach vorne schauen und sich auf die Rennen fokussieren, die ihr noch bleiben. Sie wird über die 200 Meter und in der 4x100-Meter-Staffel an den Start gehen.

"Der nächste Wettkampf sind die 200 Meter", schloss sie und fügte zynisch in Großbuchstaben hinzu: "ICH HOFFE, ICH BIN ANGEMELDET!"

Titelfoto: vGlyn KIRK / AFP

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