Olympia-Triathlon mutiert zum Ekel-Trip: "Dinge gerochen und gesehen, über die man nicht nachdenken will"
Paris (Frankreich) - Lange herrschte Unklarheit: Wird die Seine rechtzeitig für die Olympischen Spiele sauber genug, damit die Athleten sicher darin schwimmen können? Am gestrigen Mittwoch fanden die Triathlon-Wettbewerbe dann doch statt - einer Athletin zufolge war es aber eher ein Ekel-Trip in dem Pariser Fluss!
"Ich habe ziemlich viel Wasser getrunken, sodass wir morgen bald wissen werden, ob ich krank bin oder nicht. Es schmeckt natürlich nicht nach Cola oder Sprite", witzelte die Belgierin Jolien Vermeylen (30) laut Het Laatste Nieuws nach dem Rennen im belgischen Fernsehen.
Dann wurde sie jedoch ernst: "Als ich unter der Brücke schwamm, habe ich auch Dinge gerochen und gesehen, über die man nicht zu viel nachdenken will. Das Wasser der Seine ist seit 100 Jahren schmutzig, da sollten sie jetzt nicht kommen und sagen, dass die Sicherheit der Sportler Vorrang hat. Das ist Bullshit."
Die 24. des Rennens deutete sogar an, dass die Werte der Seine überhaupt nicht gut genug gewesen sein könnten: "Es hat heute Nacht geregnet, also kann es nicht gut sein, ha. Aber trotzdem: ein Wunder!", sagte Vermeylen zynisch.
Die Begründung für ihren Verdacht: "Angenommen, es hätte nicht stattgefunden, wäre das eine Schande für die Organisation, für Paris, für Frankreich gewesen. Es hieß heute oder nicht, und Letzteres konnten sie auch nicht machen", erklärte die Belgierin.
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Jetzt müssten die Veranstalter hoffen, dass nicht zu viele Athleten krank werden, sagte die 30-Jährige, sie selbst habe alle Vorkehrungen getroffen, die sie könne - nur ihr Plan, gar nicht erst viel Wasser zu schlucken, sei nicht aufgegangen.
Ihr Landsmann Marten Van Riel (31) ergänzte sogar, dass er bereits ein wenig Bauchschmerzen von dem Wasser habe, das er getrunken habe.
Die deutsche Triathletin Nina Eim (26) sah es allerdings nicht ganz so dramatisch: "Von der Wasserqualität hat man nichts gemerkt. Das Wasser schmeckt ganz normal, sage ich mal", erklärte die Zwölftplatzierte nach dem Rennen.
Sie sei optimistisch, dass es den Sportlern auch am nächsten Tag noch gut gehe - und bisher scheint die Deutsche damit recht zu haben: Noch sind keine massenhaften Magen-Darm-Erkrankungen von den Seine-Schwimmern bekannt.
Titelfoto: IMAGO / Belga