Atemnot und Rollstuhl! So geht es Malaika Mihambo nach ihrem Silber-Drama
Paris (Frankreich) - Es waren dramatische Bilder, die nach der olympischen Silbermedaille der deutschen Weitsprung-Königin Malaika Mihambo (30) um die Welt gingen! Nach ihrer Ehrenrunde machte der Körper der Leichtathletin auf einmal komplett schlapp, sie musste gar im Rollstuhl aus dem Stadion gebracht werden.
Nach der EM in Rom hatte sich Mihambo mit Corona infiziert, was sie in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele stark eingeschränkt hatte, doch beim Saisonhöhepunkt selbst holte sie trotzdem alles aus sich heraus - und mehr.
Mit 6,98 Metern flog die 30-Jährige zu Silber, doch danach ging gar nichts mehr. Weinend wurde sie im Rollstuhl durch den Stadion-Innenraum geschoben, erste Interviews nach dem Medaillentriumph abgesagt: Die Sorge um die Olympiasiegerin von Tokio war groß.
Am späten Donnerstagabend konnte Mihambo dann aber glücklicherweise selbst Entwarnung geben.
Es ginge ihr besser, schilderte sie auf der abendlichen Pressekonferenz, auch wenn sie noch müde und erschöpft sei.
Schon während des Wettkampfs habe sie die ganze Zeit Atemübungen machen müssen, weil sie sonst den Wettkampf gar nicht überstanden hätte.
"Nach der Ehrenrunde habe ich wirklich keine Luft bekommen, es war zu viel", erzählte die zweifache Welt- und Europameisterin. "Seit Corona meine Lungen erwischt hat, brauche ich mehr Zeit zur Erholung. Mir fehlt die Luft nach dem Wettkampf."
Malaika Mihambo: Starke Hustenanfälle bereiteten ihr schlaflose Nächte
Sie habe in den letzten Wochen wirklich starke Probleme mit den Lungen gehabt, berichtete Mihambo, vor dem letzten Vorbereitungs-Camp habe ihre Gasaustausch-Kapazität nur bei 70 Prozent gelegen.
"Dann hatte ich plötzlich noch sehr starken Husten bekommen, sodass ich die Nächte kaum schlafen konnte", erzählte die 30-Jährige. Den Hustenstiller setzte sie erst kurz vor den Spielen ab - und erlitt nach ihrem Wettkampf prompt einen Reizhustenanfall mit Atemnot.
Unfassbar, was sie unter diesen Bedingungen aus sich herausgeholt hat! Das sieht auch Mihambo selbst so, ist "unheimlich stolz" auf ihre Leistung.
"Ich denke, das muss man erstmal schaffen, so gehandicapt an den Start zu gehen und dann noch eine Silbermedaille da rauszuholen", betonte die Heidelbergerin. "Von daher bin ich einfach unheimlich stolz und glücklich, dass mir das gelungen ist - und unheimlich dankbar."
Titelfoto: Bildmontage: Axel Kohring/Beautiful Sports/Pool/dpa, Kirill Kudryavtsev/AFP/dpa,