Olympia 2036 in Berlin? Das sagt LSB-Präsident Härtel!

Berlin - Für Präsident Thomas Härtel (72) vom Landessportbund Berlin (LSB) ist eine deutsche Bewerbung um die Olympischen Spiele 2036 nicht vom Tisch.

Thomas Härtel (72) sieht 2036 als passenderes Datum, da es 100 Jahre nach den von den Nationalsozialisten organisierten Spielen stattfinden würde.
Thomas Härtel (72) sieht 2036 als passenderes Datum, da es 100 Jahre nach den von den Nationalsozialisten organisierten Spielen stattfinden würde.  © Michael Hundt/dpa

Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) priorisiere eher eine Bewerbung für 2040. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) werde jedoch "zum Ausdruck bringen, dass er weiterhin beide Daten für eine Bewerbung im Blick hat", sagte Härtel der Deutschen Presse-Agentur. Der DOSB wird auf seiner Versammlung Ende des Jahres darüber entscheiden, ob sich Deutschland für Olympische und Paralympische Spiele bewerbe.

Härtel mutmaßt, dass Scholz 2040 für besser geeignet hält, weil in diesem Jahr Deutschland auf 50 Jahre Wiedervereinigung zurückblickt. "Ob das international eine große Rolle spielt, glaube ich zwar eher nicht, aber für unser Land ist es wichtig", sagte der 72-Jährige, der 2036 als passenderes Datum ansieht – 100 Jahre nach den von den Nationalsozialisten organisierten Spielen.

"Je intensiver diskutiert wird, umso deutlicher tritt hervor, dass 2036 durchaus ein Datum ist, bei dem Deutschland international zeigen kann, aus der Vergangenheit gelernt zu haben und ein Zeichen für Vielfalt und Miteinander zu setzen.", so der Präsident.

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Da die Vergabe der Olympischen und Paralympischen Spiele wohl erst im Frühjahr 2027 stattfinden werde, setzt Härtel auch noch auf den Faktor Zeit und eventuell andere Ansprechpartner in der Politik.

"Bezüglich des Termins 2036 oder 2040 wird man möglicherweise auch mit einer neuen Bundesregierung zu diskutieren haben", sagte Härtel in Hinblick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr.

Für Thomas Härtel wären die Olympischen Spiele 2036 ein Highlight

Bisher gäbe es von der Politik keine Unterstützung für eine mögliche Bewerbung für 2036.
Bisher gäbe es von der Politik keine Unterstützung für eine mögliche Bewerbung für 2036.  © Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa

Mit neuen Ansprechpartnern in der Politik könnte aus Härtels Sicht auch eine stärkere Unterstützung für eine Olympiabewerbung erfolgen. "Natürlich hat die Politik international derzeit ganz andere Sorgen. Dennoch bin ich enttäuscht, weil die Bundesregierung den Prozess klarer hätte unterstützen können", sagte Härtel.

Zudem gab er zu verstehen: "Nicht nur vom für Sport zuständigen Ministerium des Innern, sondern von der Regierung in Gänze. Das wäre für den Sport eine klare Rückendeckung. Enttäuscht bin ich auch deshalb, weil in der Koalitionsvereinbarung festgehalten ist, eine mögliche Bewerbung zu unterstützen."

Für Härtel, aber auch für den LSB Berlin, der in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen feiert, wäre die Austragung der Spiele "ein Highlight".

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Härtel schwärmt immer noch von den Special Olympics World Games im Vorjahr, die in Berlin stattgefunden haben: "Das sind Zeichen für den Sport und die Bedeutung des Sports für die Gesellschaft."

Titelfoto: Michael Hundt/dpa

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