Ministerpräsident Wüst will Olympia nach NRW holen - zum Jubiläum der Nazi-Herrschaft!
Düsseldorf - Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (47, CDU) macht sich für die Ausrichtung von Olympischen Spielen in seinem Bundesland stark.
"Von sportlichen Großereignissen kann eine enorm verbindende und einende Kraft ausgehen, gerade in schwierigen Zeiten", sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post" (Mittwoch). "Das haben wir jetzt bei den European Championships in München gesehen."
Das Multisportevent war am Sonntag zu Ende gegangen. Elf Tage lang wurde um EM-Medaillen in neun Sportarten gekämpft. Die Wettbewerbe wurden unter anderen im Olympiapark mit dem Olympiastadion ausgetragen, in denen bereits die Olympischen Spiele 1972 stattgefunden hatten.
Wüst verwies mit Blick auf München darauf, dass Großereignisse in bestehenden Wettkampfstätten nachhaltig und erfolgreich sein könnten, und sieht darin ein Argument für eine Olympia-Bewerbung von Nordrhein-Westfalen.
"Die Landesregierung unterstützt die Bewerbung der Initiative Rhein-Ruhr-City für ökonomisch und ökologisch nachhaltige Olympische Spiele in der Rhein-Ruhr-Region", sagte er.
Vergangene Kampagnen scheiterten an der Bevölkerung
Sein Amtsvorgänger Armin Laschet (61, CDU) hatte sich ebenfalls für eine Olympia-Bewerbung ausgesprochen. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will sich nach Aussage seines Präsidenten Thomas Weikert (60) im Dezember damit befassen.
Die vergangenen Olympia-Kampagnen in Deutschland waren am Widerstand und dem Votum der Bevölkerung in München und Hamburg gescheitert. Früheste Möglichkeit für Olympische Sommerspiele wäre 2036.
Dieses Datum ist allerdings umstritten, da sich dann die Spiele unter der Nazi-Herrschaft in Berlin zum 100. Mal jähren.
Titelfoto: Bildmontage: -/kyodo/dpa, Malte Krudewig/Malte Krudewig/Dpa/dpa