Kristina Vogel zwischen Umzug, Prüfungsstress und Olympia: "Die Tage könnten länger sein"
Berlin - Turbulente Zeiten liegen hinter ihr und spannend geht es weiter: Kristina Vogel (33), Bahnrad-Expertin im ZDF, ist derzeit ganz schön im Stress - privat wie beruflich.
"Zum 31. Juli haben wir unsere Übergangswohnung gekündigt. Nach über einem Jahr Bauverzug können wir in unser neues Haus einziehen", erzählt die frühere Leistungssportlerin im TAG24-Interview.
Zusammen mit ihrem Verlobten Michael Seidenbecher (39) wollte sie eigentlich nach dem Verkauf ihres Hauses in Erfurt direkt ins neue Heim ziehen. "Uns hatte es beim Bau aus diversen Gründen nicht so gut getroffen: Pfusch, Mangel und Streitigkeiten", ärgert sich Vogel.
"Bei solchen großen Bauprojekten weiß man ja: 'Am Ende kackt die Ente ganz doll.'" Mittlerweile kann sie darüber lachen.
Pauken für den Trainerschein
"Wenn so viele Sachen auf einmal zusammenkommen, was vom Zeitplan ganz gut passen muss, dann geht es immer drunter und drüber." Dazu zählt neben dem bevorstehenden Umzug auch noch die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele, die am 26. Juli beginnen, und Prüfungsstress.
"Ich studiere gerade für den Trainerschein. Ich bin Trainerin an der Bundespolizeisportschule Kienbaum, qualifiziere mich dort weiter und mache gerade den Bachelor."
Jetzt geht es in die Abschlussprüfungen. "Neben dem Kommentieren muss ich dann noch ein bisschen in die Bücher reingucken und lernen", scherzt sie.
So bereitet sich Kristina Vogel auf Olympia vor
Ab 3. August berichtet die 33-Jährige zusammen mit Michael Krämer (32) von Bahnrad-Wettkämpfen in Paris. Obwohl die zweifache Olympiasiegerin dabei über die Sportart spricht, in der sie seit ihrer Jugend aktiv war, steht ihr eine Menge Arbeit bevor.
"Wir haben teilweise vier bis fünf Stunden, in denen wir durchkommentieren müssen. Das ist ganz schön viel. Deshalb bereite ich mich auf die Athletinnen und Athleten vor, denke darüber nach, welche netten, kleinen Anekdoten ich erzählen könnte", so Vogel.
"Man überlegt natürlich auch, wie man Zuschauern, die zum ersten Mal Bahnradsport sehen, die Regeln erklärt. Gerade, wenn die Rennen unterbrochen werden müssen, müssen wir Zeit überbrücken. Dafür brauchen wir Geschichten." Nach den Olympischen Spielen und den Abschlussprüfungen gibt es für Vogel kaum Zeit, zu verschnaufen.
"September bis Februar steht dann die Ausbildungszeit an. Da kommen die Athletinnen und Athleten nach Kienbaum. In der Zeit bin ich 1-zu-1-Trainerin. In der restlichen Zeit im Sommer bin ich eher Mentorin und Guide, weil die Sportler dann an ihren Heimatstützpunkten sind und dort ihre Wettkämpfe absolvieren."
Hochzeit nächstes Jahr im Sommer
Langeweile kann also nicht aufkommen. "Es kommt einiges zusammen. Die Tage könnten länger sein. Und die ersten Hochzeitsvorbereitungen laufen auch an, aber alles gesetzter." Im Mai hatte Seidenbecher seiner langjährigen Freundin einen Heiratsantrag gemacht. Nach 19 Jahren Beziehung wagen sie den nächsten Schritt.
"Wir möchten relativ schnell die Location und den Termin im nächsten Sommer festlegen, damit wir, Freunde und Familie den Zeitraum schon in unseren Kalendern blocken können. Der Rest hat dann Zeit."
Auch gesundheitlich geht es ihr wieder besser. Mitte April erlitt sie eine Lungenembolie und musste notoperiert werden. "Es hat sich alles nach den turbulenten Wochen wieder gut gefügt. Was plötzlich kommt, geht auch plötzlich wieder - wie ich ganz oft sage." Auf Instagram geht Kristina Vogel ganz offen mit solchen Schicksalen um.
"Wir haben alle Hochs und Tiefs und ich finde es nicht ehrlich, wenn man nur von den Hochs erzählt und nicht auch mal sagt: 'Es kann auch mal scheiße im Leben laufen.'"
Titelfoto: IMAGO/frontalvision.com