Er zieht nicht ins Olympische Dorf: Verurteilter Vergewaltiger kapselt sich ab!

Paris (Frankreich) - Mit seiner bevorstehenden Teilnahme an den Olympischen Spielen löste Steven van de Velde (29) eine Welle der Entrüstung aus, denn der niederländische Beachvolleyballer ist ein verurteilter Vergewaltiger. Nun hat das Olympia-Komitee seines Landes Sicherheitsmaßnahmen für die Zeit in Paris ergriffen.

Steven van de Velde (29, l.) möchte sich in Paris aus Sicherheitsgründen vom Rest der Teilnehmer isolieren.
Steven van de Velde (29, l.) möchte sich in Paris aus Sicherheitsgründen vom Rest der Teilnehmer isolieren.  © Evaristo SA / AFP

Der 29-Jährige werde auf eigenen Wunsch nicht im olympischen Dorf, sondern in einer "alternativen Unterkunft" wohnen, wie die NOC*NSF mitteilte. Zudem stehe der Athlet während des Mega-Events vom 26. Juli bis 11. August nicht für Interviews mit der Presse zur Verfügung.

Der Entschluss sei in Absprache mit van de Velde und seinem Partner Matthew Immers (23) gefasst worden. Das niederländische Komitee bedauere die erneute Aufmerksamkeit für die Vergangenheit des Sportlers und werde "im Interesse aller Beteiligten" keine weiteren Bekanntmachungen folgen lassen.

Der Ehemann der deutschen Beachvolleyballerin Kim Behrens (31) und Schwager des DFB-Stürmers Kevin Behrens (33) war 2014 im Alter von 19 Jahren nach England gereist, wo er dreimal Geschlechtsverkehr mit einem zwölfjährigen Mädchen hatte.

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Er gestand die Tat, beteuerte aber, dass der Akt im beiderseitigen Einvernehmen stattgefunden habe. Gemäß britischem Recht wurde er wegen Vergewaltigung zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt.

Steven van de Velde erfährt vor Olympia 2024 Unterstützung vom niederländischen Volleyball-Verband

Der Volleyball-Verband der Niederlande stärkt Steven van de Velde (l.) vor den Olympischen Spielen den Rücken.
Der Volleyball-Verband der Niederlande stärkt Steven van de Velde (l.) vor den Olympischen Spielen den Rücken.  © Evaristo SA / AFP

Einen Teil der Strafe saß er auf der Insel ab, ehe er in sein Heimatland überstellt wurde und nach nur einem Jahr wieder freikam.

In einem Interview bezeichnete der Holländer den Vorfall als "größten Fehler" seines Lebens und zeigte sich reumütig. Seit 2018 gehört er wieder zur internationalen Spitze des Volleyball-Sports.

Vom niederländischen Verband erhielt er kürzlich Rückendeckung. Van de Velde habe sich "als vorbildlicher Profi und Mensch" erwiesen und seit seinem Comeback gebe es "keinen Grund, an ihm zu zweifeln". Zudem würden Experten davon ausgehen, dass "die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls gleich null" sei.

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Die Olympia-Fans sind sich da nicht ganz so sicher. In einer Petition auf der Plattform change.org fordern sie die Disqualifikation des Athleten und konnten dafür schon knapp 50.000 Unterschriften sammeln.

Laut der Bild möchte der 29-Jährige die Isolations-Entscheidung noch vor den Spielen und seinem selbst auferlegten Presse-Embargo öffentlich erläutern. Partner Immers werde hingegen erst nach der Zeit in Paris mit den Medien sprechen.

Titelfoto: Evaristo SA / AFP

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