Dresdner wird zum Olympia-Helden! Gold für Kajak-Vierer der Männer

Paris (Frankreich) - 2016 schnappte sich Tom Liebscher-Lucz mit dem Vierer Gold über 1000 Meter in Rio. 2021 wurde er Olympiasieger im Vierer auf der halben Distanz in Tokio und am heutigen Donnerstag schrieb der Dresdner Geschichte in Paris ...

Das ist das Ding scheinen Tom Liebscher-Lucz (v.l.), Jacob Schopf, Max Lemke und Max Rendschmidt zu sagen, als sie fürs Gold-Foto posieren.
Das ist das Ding scheinen Tom Liebscher-Lucz (v.l.), Jacob Schopf, Max Lemke und Max Rendschmidt zu sagen, als sie fürs Gold-Foto posieren.  © Sebastian Kahnert/dpa

Zum ersten Mal hat ein Sportler aus der Landeshauptstadt an drei aufeinanderfolgenden Spielen Gold erbeutet. Doch der Sieg mit dem deutschen Flaggschiff über 500 Meter war die engste Kiste von allen.

Nach 1:19,80 hatte die Bootsspitze des schwarzen Vierers als Erstes die Ziellinie überquert. 0,04 Sekunden danach kamen die Australier ins Ziel. Fotofinish! Und da war klar zu sehen: Liebscher-Lucz & Co. hatten die Nase vorn.

Daran zweifelte Heimcoach Jens Kühn nie. Er sah auf der Tribüne in Paris den dritten Goldlauf seines Schützlings.

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"Das war stark und du hast es klar gesehen, dass sie gewonnen haben", so der 65-Jährige zu TAG24. "2016 bei Tina Dietze war's knapp. Damals fehlten ihr fünf Tausendstel zu Gold."

Die Glückwünsche des Dresdner Oberbürgermeisters Dirk Hilbert (52, FDP) ließen nicht lange auf sich warten: "Auf Dich ist Verlass. Du bist ein wunderbarer Repräsentant unserer Stadt, ein super erfolgreicher Sportler - herzlichen Glückwunsch, das ist sensationell, ganz Dresden freut sich mit Dir."

Zum Zeitpunkt der Glückwünsche erhielten Liebscher-Lucz und die restliche Vierer-Crew die Goldmedaille.

Kajak-Vierer der Männer holt Olympia-Gold

In einem packenden Endlauf setzen sich unsere Kanuten knapp durch.
In einem packenden Endlauf setzen sich unsere Kanuten knapp durch.  © Sebastian Kahnert/dpa

Der zuständige Bundestrainer Arndt Hanisch meinte: "Es war super. Wir haben gewonnen, alles andere ist egal. Wir hatten uns einen Plan zurechtgelegt, den haben sie umgesetzt. Jetzt heißt es, das Ding genießen."

Seine Jungs mussten aber zittern. Durch einen Fehlstart hatten sie sich unter Druck gesetzt. Max Lemke gestand: "Zweite Verwarnung bedeutet Disqualifikation. Das wollten wir auch nicht."

Doch Liebscher-Lucz sah es lockerer: "Wir waren sehr selbstbewusst. Ja, der Fehlstart ging vielleicht ein bisschen auf uns. Die ersten 300 waren dann okay, die letzten fünfzig relativ knapp. Da hat man schon gemerkt, dass man sich so nebeneinander hergeschoben hat. Zum Schluss wussten wir nicht so richtig, wer jubeln soll, wer vorne lag. Aber ein leichtes Gefühl hat man und das war gut. Auch wenn's nur Millimeter gewesen sind - Gold ist Gold, fragt keiner mehr danach."

Begeisterung auch im Bootshaus des Dresdner Kanuclubs, da drückten Toms Fans die Daumen.
Begeisterung auch im Bootshaus des Dresdner Kanuclubs, da drückten Toms Fans die Daumen.  © Lutz Hentschel

Vor den Männern gelang dem Damen-Vierer ein Coup. Etwas überraschend kämpften sie bis zur Ziellinie um Gold mit, hatten am Ende aber haarscharf gegen die Neuseeländerinnen das Nachsehen. Aber Silber ist der Hammer.

Dagegen ging der Leipziger Peter Kretschmer mit Tim Hecker im Zweier-Canadier über 500 Meter leer aus. Die Weltmeister wurden nur Fünfter.

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa

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