Betrug bei Olympia? Argentinien kocht nach Skandalspiel vor Wut!
Saint-Étienne (Frankreich) - Es dürfte als "Skandalspiel" in die Geschichte der Olympischen Spiele eingehen: Nach einer fast zweistündigen Spielunterbrechung und einem aberkannten Tor sind Argentinien und die ganze Fußballwelt höchst empört über das Chaos!
"Was auf dem Spielfeld passiert ist, war ein Skandal", schäumte Javier Mascherano (40).
Argentiniens Trainer war außer sich vor Wut angesichts der 1:2-Niederlage gegen Marokko und der aus seiner Sicht Willkür der Turnierleitung.
Was war passiert? Nach einer fast zweistündigen Unterbrechung wegen Fanausschreitungen wurde das Spiel beim Stand von 2:2 wieder angepfiffen.
"Es ist erbärmlich, dass so etwas passiert und das Turnier vergiftet. So etwas würde nicht einmal bei einem Dorfturnier passieren", wütete der 40-Jährige. Er muss es wissen, wurde 2004 und 2008 Olympiasieger als Spieler mit den Gauchos.
Auch Kapitän Nicolas Otamendi (36) nahm kein Blatt vor den Mund und sprach von einer "historischen Schande".
Protest bei der FIFA: Argentinien legt Beschwerde ein
Und die Reaktion des argentinischen Verbandes AFA ließ nicht lange auf sich warten: Präsident Claudio Tapia (56) teilte mit, dass man Beschwerde bei der FIFA eingelegt habe.
Aus seiner Sicht sei die Fortsetzung der Partie "sinnlos" gewesen und verstoße "gegen die Regeln des Wettbewerbs".
Marokkanische Fans hatten zuvor Steine und Flaschen aufs Feld geworfen und zu Teilen den Platz gestürmt. Feld und Stadion mussten geräumt werden.
Die Fortsetzung der Partie war für viele Außenstehende und Teams eine große Überraschung und wurde über die Köpfe der Protagonisten hinweg entschieden.
Selbst auf der offiziellen Olympia-Website wurde das 2:2 vor der Unterbrechung zwischenzeitlich als Endstand ausgewiesen.
Mascherano, zweifacher Champions-League-Sieger, äußerte empört: "Ich will nicht bevorzugt werden, aber ich will auch nicht so verarscht werden wie heute. Das ist der größte Zirkus, den ich je in meinem Leben gesehen habe."
Titelfoto: ARNAUD FINISTRE / AFP