100 Jahre nach Nazi-Spielen: Olympia wieder in Berlin?
Berlin - Hauptstadt im Zeichen der Ringe? Der Landessportbund Berlin hat auf seiner jährlichen Mitgliederversammlung die Erklärung des Berliner Sports zu einer Olympia-Bewerbung 2036 und 2040 in Deutschland einhellig verabschiedet.
220 Ja-Stimmen bei vier Gegenstimmen verdeutlichten die breite Zustimmung für eine nationale Bewerbung mit Berliner Beteiligung.
"Wir wollen eine Bewerbung, die von der Bevölkerung mitgetragen wird. Wir wollen eine nachhaltige Bewerbung und wir wollen auch die Werte des Sports transportiert sehen", sagte LSB-Präsident Thomas Härtel (72) am Freitag.
Und weiter: "Dazu gehören auch inklusive und attraktive Sportstätten für den Schul- und Breitensport, das nötige Personal sowie Angebote, die die Menschen in ihren Lebenswelten erreichen."
Berlin hatte in der vergangenen Woche eine Vereinbarung - ein sogenanntes Memorandum of Understanding - mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) unterzeichnet.
Hauptstadt bereit, mit anderen Städten Olympische Sommerspiele in Deutschland auszurichten
Die Hauptstadt ist demnach bereit, gemeinsam mit anderen Städten Olympische und Paralympische Sommerspiele in Deutschland auszurichten.
DOSB-Präsident Thomas Weikert (62) begrüßte die Entscheidung des Berliner Sports. "Die Weltspiele von Special Olympics haben Lust auf mehr geweckt. Das wird eine mögliche Bewerbung unterstützen", betonte er.
In Berlin gelinge es dem LSB und seinen Vereinen und Verbänden, "den Sport für die ganze Bevölkerung Berlins beispielhaft zu fördern", sagte der Sportfunktionär.
Bereits 1936 wurden die Sommerspiele in Berlin ausgetragen, damals unter der Vorherrschaft der Nationalsozialisten, die Olympia zu Propagandazwecken instrumentalisierten.
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa, Andreas Gora/dpa (Bildmontage)