Wie kann ein Zuschauer so dumm sein? Lebensmüder Fan unterbricht Rallye-WM
Athen (Griechenland) - Die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) gastiert gerade in Griechenland. Nachdem der Eröffnungs-Showdown in Athen wegen der starken Regenfälle ausgefallen war, sorgte die "Akropolis-Rallye" für einen echten Schreckmoment.
Auf der vierten Teilstrecke raste der finnische Pilot Lappi Esapekka (32) in seinem Hyundai über die griechischen Kiespisten.
Wie bei Rallyes üblich, driften sie dabei um die Kurven und schlittern eher über den Kies wie ein Schlitten, anstatt zu fahren wie ein Auto.
Die Rallye-Piloten nutzen die Gegebenheiten der Straßen, um möglichst schnell zu sein. Manchmal kommen sie absichtlich etwas vom Weg ab und schneiden die Kurven extrem, um so einen kürzeren und schnelleren Weg zu haben.
Deshalb sollten Zuschauer genau da, am Scheitelpunkt einer Kurve, nicht stehen.
Aber wie man im Fernsehen plötzlich sehen konnte: Da stand am heutigne Freitag plötzlich einer. Lebensgefahr! Ein Rallye-Fan teilte das Bild auf X (ehemals Twitter).
Rallyes sind für Zuschauer gefährlich
Nachdem die Kommissare das gesehen haben, wurde der Abschnitt umgehend neutralisiert.
Es ist zwar typisch für Rallyes, dass die Zuschauer sehr, sehr nah an der Strecke stehen, aber so offensichtlich muss man nun doch nicht jemandes Leben riskieren.
Immer wieder kommt es zu Unfällen zwischen Rallye-Fahrern und Zuschauern. Zuletzt 2017 bei der Rallye Monte-Carlo, als Hayden Paddon (36) in einer Linkskurve zu weit abrutschte und einen Zuschauer traf, der darauf starb.
Noch schlimmer war es 1996 bei einer Rallye in Finnland, als bei der 1000-Seen-Rallye der Däne Karsten Richardt (75) die Kontrolle über seinen Mitsubishi Lancer Evolution verlor und in eine Zuschauermenge krachte. Ein Zuschauer starb, 36 wurden verletzt.
Nach fünf von 15 Teilabschnitten der "Akropolis-Rallye" führt der Belgier Thierry Neuville (35) mit seinem Beifahrer Martijn Wydaeghe (31) im Hyundai i20 N Rally 1 Hybrid.
Führender der WM ist nach neun von 14 Rallyes hingegen der Finne Kalle Rovanperä (22), der einen Toyota fährt.
Deutsche Teilnehmer sind nicht am Start.
Titelfoto: Bildmontage: Hannu Rainamo / Lehtikuva / AFP, Hannu Rainamo / Lehtikuva / AFP