Lusail (Katar) - Max Verstappen rannte mit erhobenem Zeigefinger zu seiner Crew zum Gruppenfoto, danach gab's Küsschen und Umarmungen von Mama und Schwester. Auch als viermaliger Formel-1-Weltmeister freute sich der Red-Bull-Star diebisch über seinen Sieg-Coup von Katar.
"Einfach wieder schön", funkte er beseelt an die Box, während im Nachthimmel über dem Lusail International Circuit das Feuerwerk für den Champion krachte: "Ich bin auf alle so stolz in diesem Team - alle verdienen diesen Sieg."
Der 27 Jahre alte Niederländer verwies bei dem ereignisreichen Rennen mit drei Safety-Car-Phasen Charles Leclerc im Ferrari auf den zweiten Platz. Dritter wurde Oscar Piastri im McLaren vor Polesetter George Russell im Mercedes.
Die Entscheidung im Kampf um den WM-Titel in der Konstrukteurswertung wurde auf das Saisonfinale in Abu Dhabi vertagt, nachdem Lando Norris aussichtsreich auf dem zweiten Platz liegend eine Strafe bekommen hatte und sogar aus den Top Ten und damit aus den Punkten gefallen war. Immerhin rettete er letztlich als Zehnter noch einen Punkt und einen weiteren für die schnellste Rennrunde.
"Das ist nicht das Resultat, das wir uns erhofft hatten. Jetzt ist es spannend bis zum letzten Rennen des Jahres", sagte Piastri.
Verstappen mit schwerem Auftakt in Katar
Verfolger Ferrari holte auch dank Carlos Sainz auf Platz sechs zehn Zähler auf. "Wir konnten ihnen ein paar Punkte klauen", sagte Teamkollege Leclerc.
Mit 21 Punkten Rückstand geht es damit in den Showdown in einer Woche - Ferrari wartet seit 2008 auf den nächsten Team-Titel, McLaren sogar seit 1998.
An Motivation mangelte es Verstappen auch eine Woche nach dem WM-Triumph nicht.
Erst recht nicht, nachdem ihm drei Stunden nach der Qualifikation die Pole Position wieder aberkannt worden war. Der Vorwurf: Er war zwischendurch zu langsam unterwegs.
Leidtragender beim konkreten Vorfall war Russell, der durch die Startplatzstrafe gegen Verstappen auf Startplatz eins rückte. Verstappen musste als Zweiter auf die schmutzige Seite der Strecke.