Über 50 Todesopfer wegen einer Kurve! Formel 1 hält an dieser Strecke fest

Brüssel - Es ist eine der berühmtesten Rennstrecken der Welt. Trotz erneuter Todesfälle will die Formel 1 aber weiter am Circuit de Spa-Francorchamps in Belgien festhalten.

Die "Raidillon de l’Eau Rouge" ist schon auf Fotos angsteinflößend. Die Piloten rasen in den Hang, dann geht es kurz nach links, gefolgt von einer langen Kurve nach rechts und direkt auf der Kuppe geht es wieder nach links. (Archivbild)
Die "Raidillon de l’Eau Rouge" ist schon auf Fotos angsteinflößend. Die Piloten rasen in den Hang, dann geht es kurz nach links, gefolgt von einer langen Kurve nach rechts und direkt auf der Kuppe geht es wieder nach links. (Archivbild)  © Guy Mossay/BELGA/AFP

Spa ist nicht nur eine der berühmtesten Rennstrecken der Welt, sondern auch eine der gefährlichsten. Besonders risikobehaftet wird sie durch eine Kurve, die auf der Streckenskizze harmlos erscheint: die "Raidillon de l'Eau Rouge".

Dort donnern die Rennfahrer nach einer Abfahrt in eine schnelle Kurvenkombination, die allerdings an einem 18 Prozent steilen Hang gelegen ist.

Die Fahrer rasen mit mehr als 200 km/h ins Ungewisse, da sie nicht sehen können, was hinter der Kuppe passiert.

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An diesem Hügel starben laut "Speedweek" 52 Rennfahrer und Streckenposten! Zuletzt erst in diesem Jahr.

Der erst 18-jährige Dilano van 't Hoff verlor in der Nachwuchsserie "Formula Regional" sein Leben durch die Eau Rouge.

In der letzten Runde der 24 Stunden von Spa kam es nach der Kuppe der Todeskurve zum Abflug des Zweitplatzierten Tim Tramnitz (18), woraufhin auch van 't Hoff verunfallte und direkt nach der Eau Rouge auf der Strecke zum Stehen kam, berichtete die Autobild.

Die Fahrer hinter ihm konnten nicht mehr reagieren! Zwei rasten "blind" frontal in seinen Boliden. Van 't Hoff war sofort tot.

Dilano van ‘t Hoff (†18) hatte eine große Rennfahrer-Karriere vor sich. (Archivbild)
Dilano van ‘t Hoff (†18) hatte eine große Rennfahrer-Karriere vor sich. (Archivbild)  © IMAGO/Action Plus

81,8 g waren für Anthoine Hubert nicht überlebbar

Anthoine Hubert (†22) verstarb an seinen Verletzungen im Krankenhaus. (Archivbild)
Anthoine Hubert (†22) verstarb an seinen Verletzungen im Krankenhaus. (Archivbild)  © AFP/Kenzo Tribouillard

Vier Jahre zuvor traf es den Formel-2-Piloten Anthoine Hubert (†22).

Ein abgeflogener Reifen von Giuliano Alesi (24) zerstörte Huberts Heckflügel, weshalb er nicht ausreichend Grip für die Kurve in Eau Rouge hatte. Er krachte mit über 200 km/h in den Reifenstapel und wurde anschließend zurück auf die Strecke geschleudert.

Laut "Auto Motor Sport" war der Unfall an dieser Stelle noch zu überleben. Aber auch hier kam ein Pilot "blind" aus der Eau Rouge über die Kuppe und krachte in das Auto von Hubert, welches aus dem Stand auf 105 km/h beschleunigt wurde.

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Die Kraft von 81,8 g, die auf den Franzosen einwirkte, war tödlich.

Der Bolide von Anthoine Hubert war kaum noch als Auto zu erkennen. (Archivbild)
Der Bolide von Anthoine Hubert war kaum noch als Auto zu erkennen. (Archivbild)  © Remko de Waal/ANP/AFP
Formel-1-Star Pierre Gasly (27) legt an Huberts Unfallstelle immer Blumen ab, wenn er mit dem Rennzirkus vorbeikommt. Der Alpin-Pilot war mit Hubert eng befreundet. (Archivbild)
Formel-1-Star Pierre Gasly (27) legt an Huberts Unfallstelle immer Blumen ab, wenn er mit dem Rennzirkus vorbeikommt. Der Alpin-Pilot war mit Hubert eng befreundet. (Archivbild)  © AFP/Kenzo Tribouillard

Stefano Domenicali: "Spa steht für die Formel 1"

Unzählige weitere solche Geschichten über Eau Rouge ließen sich erzählen. Doch die Formel 1 will an der Strecke festhalten.

Auf Instagram kündigte die Formel 1 an, dass das Rennen in Spa mindestens bis 2025 Bestandteil des Rennkalenders ist.

Spa ist seit jeher ein großer Name. Hier zu gewinnen ist für jeden Piloten ein Ritterschlag. (Archivbild)
Spa ist seit jeher ein großer Name. Hier zu gewinnen ist für jeden Piloten ein Ritterschlag. (Archivbild)  © Eric Cabanis/AFP

"Spa steht für die Formel 1", sagte Stefano Domenicali (58), der Geschäftsführer der Rennserie.

Die Zuschauerkapazitäten der sieben Kilometer langen "Ardennen-Achterbahn" wurden dafür ausgebaut und nun können laut der Kronen Zeitung fast 400.000 Menschen das Rennen vor Ort verfolgen.

Das Rennen ist seit 1950 bis auf wenige Ausnahmen fester Bestandteil der Formel 1.

Titelfoto: Bildmontage: ERIC CABANIS / AFP, Remko de Waal / ANP / AFP, Kenzo TRIBOUILLARD / AFP

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