Trucks beschlagnahmt! Formel-1-Team darf nach Grand Prix das Land nicht verlassen
Zandvoort (Niederlande) - Aufregung nach dem Großen Preis der Niederlande! Haas, das Team des einzigen deutschen Formel-1-Fahrers Nico Hülkenberg (37), hat ein Problem: Trucks und Equipment des Rennstalls wurden von der niederländischen Justiz beschlagnahmt und dürfen das Land nicht verlassen.
Der Grund für die Maßnahme sind offenbar ausstehende Zahlungen an einen ehemaligen Sponsor, wie motorsport.com berichtet. Es geht um rund acht Millionen Euro!
Mit dem russischen Bergbauunternehmen Uralkali schloss Haas vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine einen Vertrag ab, im danach folgenden Wirbel wurde der Sponsoren-Deal gekündigt.
Dabei hätte der US-amerikanische Rennstall allerdings große Teile der für 2022 erhaltenen 13 Millionen Dollar (etwa 11,5 Millionen Euro) zurückzahlen müssen, auch wenn die außerplanmäßige Kündigung rechtens gewesen sei, bestätigte ein Schweizer Gericht erst im Juni - das ist jedoch bisher offenbar nicht geschehen.
Deshalb griff Uralkali jetzt durch und versuchte, gerichtlich eine Beschlagnahmung von Vermögenswerten des Rennstalls zu erwirken.
Bereits am Donnerstag erschienen darum Gerichtsvollzieher in der Boxengasse in Zandvoort und begutachteten die Autos und Ausrüstung der US-Amerikaner, nach dem Großen Preis durften sie dann nicht wie die anderen Teams das Land verlassen.
Formel 1: Haas hat nach eigenen Angaben alle Probleme geklärt
Der Rennstall selbst bestätigte laut motorsport.com, dass die ausstehende Zahlung am Freitag veranlasst worden sei, Eigentümer Gene Haas (71) erklärte am gestrigen Sonntag, dass jetzt alles geregelt sei.
Die Zahlung wurde wegen der Sanktionen gegen Russland über den Nahen Osten veranlasst und durch das Wochenende anscheinend verzögert - beide Begründungen wollte Uralkali allerdings nicht akzeptieren.
Sollte das Geld am heutigen Montag eintreffen, dürfen die Haas-Trucks samt Equipment die Niederlande verlassen und somit noch rechtzeitig für das nächste Rennen im italienischen Monza ankommen.
Erst, wenn weitere Tage ins Land ziehen, ohne dass die Zahlung bei dem russischen Unternehmen ankommt, könnte es knapp werden für den Rennstall von Nico Hülkenberg.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / NurPhoto, SIMON WOHLFAHRT / AFP