Nach Imola: Ist auch das nächste Formel-1-Rennen von einer Naturkatastrophe bedroht?
Montreal - Diese Formel-1-Saison steht unter einem schlechten Stern! In zehn Tagen (18. Juni, 20 Uhr) soll der Große Preis von Kanada in Montreal stattfinden. Doch Montreal liegt in Québec - wo gerade zahlreiche Waldbrände wüten!
In Kanada sprechen die Behörden von der schlimmsten Waldbrandsaison der Geschichte, allein in Québec sind offenbar weit über 100 Brände außer Kontrolle. Mehrere Tausend Menschen mussten evakuiert und vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden.
Ob unter diesen Umständen mitten in der Gefahrenzone ein Formel-1-Rennen stattfinden kann?
Doch nicht nur die Brände selbst, sondern auch der daraus entstehende Rauch ist ein Problem - dichter orangefarbener Smog zieht die gesamte amerikanische Ostküste entlang, es herrscht schlechte Sicht.
Von der Gesundheitsgefährdung durch die Luftverschmutzung ganz abgesehen (die Werte bewegen sich aktuell in einem Bereich, in denen der Bevölkerung von einem Aufenthalt im Freien abgeraten wird), ist ausreichende Sicht bei Geschwindigkeiten jenseits der 300 km/h essenziell.
Nachdem bereits Anfang Mai der Große Preis von Imola wegen der Überschwemmungen in Norditalien abgesagt worden war, wird nun also das nächste Rennen der höchsten Rennserie des Formelsports von einer Naturkatastrophe bedroht!
Eine Absage in Montreal wäre bereits der dritte Rennausfall der Formel 1 in diesem Jahr
Einem Bild-Bericht zufolge verfolgen die Verantwortlichen der Formel 1 die Lage in Québec ganz genau.
Aktuell sollen sich zwar weder der Veranstalter noch Formel-1-CEO Stefano Domenicali (58) besonders große Sorgen um die Austragung des Kanada-Grand-Prix machen, da es in den kommenden Tagen abkühlen und regnen und sich damit die Lage beruhigen soll.
Aber ob das reicht, um ab dem 16. Juni gefahrlos die freien Trainings auf der Rennstrecke von Montreal abhalten zu können?
Eine Absage des Großen Preises von Kanada wäre bereits der dritte Rennausfall in der aktuellen Formel-1-Saison.
Neben dem wegen Überflutungen abgesagten Imola-Rennens war bereits im Januar der China-Grand-Prix endgültig aus dem Rennkalender gestrichen worden - die Corona-Regeln des Landes waren damals noch zu streng gewesen.
Titelfoto: Ryan Remiorz/The Canadian Press/AP/dpa