Mick Schumacher ein "totes Pferd"? Ex-Teamchef übt harsche Kritik
Kerpen - Oje! Die neue Saison in der Formel 1 startet durchwachsen für Mick Schumacher (23). Während er im Mercedes-Simulator wertvolle Erfahrung sammelt, tritt sein Ex-Teamchef Günther Steiner (57) noch einmal ordentlich nach.
In einem Interview mit dem britischen Newsportal inews übt der Haas-Boss harsche Kritik an Schumi jr.
"Der Umgang mit einem Schumacher ist nicht einfach, wie du dir vorstellen kannst", sagt Steiner. "Er war nicht glücklich. Ich würde sagen, er hat es [gemeint ist das Aus beim Rennstall Haas] kommen gesehen. Er ist ein kluges Kind."
Schumacher hatte zwei Jahre, sich bei den Amerikanern zu beweisen, doch "wir kamen nicht dorthin, wo wir wollten, und ich musste einige Änderungen vornehmen". Steiner weiter: "Man kann nicht auf ein totes Pferd einprügeln."
Der 57-Jährige hat also jede Hoffnung auf ein Fortbestehen Schumachers in der Formel 1 begraben. Für ihn hat Schumi keine Zukunft in dem Rennsport mehr.
Zwischen den beiden kam es immer wieder zu hitzigen Situationen - nicht zuletzt, weil Schumacher zu Beginn keine Formel-1-Erfahrung hatte, aber auch, weil Haas nicht gerade die renntauglichsten Boliden baut.
"Er macht sich Sorgen, die Bremsen zu überhitzen?", hört man sich Steiner so etwa in einer Episode der "Drive to Survive"-Doku auf Netflix fragen. "F*cking Hell. Er fährt so verdammt langsam, dass er die Bremsen nicht braucht!"
Doch oft, als Schumi schneller unterwegs war, als er sich zutraute, kam es zu heftigen Unfällen. In Monaco zerlegte der heute 23-Jährige seinen Wagen in zwei Teile. In Saudi-Arabien krachte er in die Wand, verursachte dabei einen Millionenschaden und musste mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden.
Günther Steiner im Interview: Während des Rennens ist man wie auf Drogen
Steiner versucht, seine heftigen Aussagen zu relativieren: "In einer Rennsituation bist du wie high auf Drogen. Du sagst manchmal Dinge, die du nicht sagen würdest, wenn du klar denkst."
Doch spätestens mit Veröffentlichung der ersten "Drive to Survive"-Folgen wurde der Netflix-Zuschauerschaft klar: Günther Steiner ist ein explosiver Mensch.
Im Netz wird er teilweise als Held gefeiert, weil er ausspricht, was sich viele denken. Doch es gibt auch Kritik an eben solchen Ausrastern.
Steiner und Schumacher haben jetzt nicht mehr viel miteinander zu tun: Haas trennte sich kurz vor dem letzten Rennen der vergangenen Saison von dem Legenden-Sohn.
In diesem Jahr ist er als Ersatzfahrer bei Mercedes-AMG und McLaren untergekommen. Mick selbst hofft, im nächsten Jahr wieder um Punkte mitfahren zu können.
Titelfoto: AFP/Andrej Isakovic