Knapp dem Tod entkommen! Formel-1-Legende Massa spricht offen über Horror-Unfall

São Paulo (Brasilien) - Vor 15 Jahren verunglückte der ehemalige Formel-1-Rennfahrer Felipe Massa (43) bei einem schweren Unfall. Nun sprach er offen über das Erlebte und seine Zeit nach dem tragischen Unglück.

Spricht über seinen Unfall vor 15 Jahren: Felipe Massa (43).
Spricht über seinen Unfall vor 15 Jahren: Felipe Massa (43).  © MAURO PIMENTEL/AFP

Es ist der 25. Juli 2009: Massa, der bei Ferrari unter Vertrag steht, kämpft beim Qualifying von Ungarn um den bestmöglichen Startplatz für das Rennen am darauffolgenden Tag.

Der Brasilianer rast mit Tempo 240 über die Strecke in Mogyoród, als ihn plötzlich eine 800 Gramm schwere Metallfeder am Kopf tritt.

Daraufhin verliert er kurzzeitig das Bewusstsein, der Wagen kommt von der Piste ab und kracht frontal in einen Reifenstapel - und das mit etwa 190 Kilometern pro Stunde.

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Der Rennpilot zieht sich schwere Verletzungen zu, muss mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht werden.

Der vorausfahrende Brawn-GP-Bolide von Landsmann Rubens Barrichello (37) hatte die Metallfeder bei hoher Geschwindigkeit verloren, 0,014 Sekunden später krachte das Teil der Hinterradaufhängung gegen Massas Helm.

Ex-Formel-1-Rennfahrer Felipe Massa erinnert sich an schweres Unglück vor 15 Jahren

Schockstarre, Fassungslosigkeit! Nach dem schweren Unfall wurde der Brasilianer mit einem Helikopter in eine Klinik geflogen.
Schockstarre, Fassungslosigkeit! Nach dem schweren Unfall wurde der Brasilianer mit einem Helikopter in eine Klinik geflogen.  © Attila KISBENEDEK/AFP

Massa wurde in ein künstliches Koma versetzt, musste sogar zweimal operiert werden.

Neun Tage sorgten sich Fans, Kollegen und Familie um die Gesundheit des Ferrari-Fahrers, bis sein Arzt Dino Altmann Entwarnung gab.

Massa erholte sich von dem Unglück, verpasste allerdings den Rest der Saison.

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Ein tragischer Unfall, der viel schlimmer hätte enden können - weiß auch Massa selbst und schätzt sich glücklich: "Einerseits hatte ich Pech, weil die Feder direkt an meinem Kopf gelandet ist. Aber ich hatte auch großes Glück, denn heute bin ich hier und lebe mein Leben, bin bei bester Gesundheit und ich bin glücklich, meine Familie zu haben", erinnert sich der 43-Jährige im Interview mit dem Portal "Motorsport.com".

"Wir danken Gott sehr, dass ich noch hier bin und bei ihnen lebe", so Massa. "Ich bin Katholik und bete jeden Tag um Gesundheit für mich und meine Familie. Obwohl ich nicht sehr oft in die Kirche gehe, zünde ich jedes Mal, wenn ich vorbeikomme, eine Kerze an, um zu danken."

Des Weiteren betonte der Brasilianer, dass er nach dem Crash viel mehr Respekt vor dem Leben hätte - sowohl vor seinem eigenen als auch vor dem anderer Menschen. "Denn man glaubt nie, dass etwas passieren wird, aber wenn es passiert, schätzt man das Leben viel mehr. Ich schätze mein Leben hundertprozentig und bin jeden Tag dankbar dafür."

Massa war von 2002 bis 2017 in der Motorsport-Königsklasse tätig. 2008 wurde er Vizeweltmeister. In 269 Rennen stand er 41 Mal auf dem Treppchen, kam in seiner Karriere auf 11 Siege.

Titelfoto: Fotomontage:MAURO PIMENTEL / AFP,ATTILA KISBENEDEK / AFP

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