Kälteschock in der Wüste: Formel-1-Stars zittern vor Angst
Las Vegas (Nevada/USA) - Der Formel-1-Grand-Prix in Las Vegas am kommenden Wochenende steht bereits jetzt unter keinem guten Stern.
Die Boxenausfahrt ist äußerst seltsam, die Stadt ächzte unter der gigantischen Baustelle für den Grand Prix, ein Mega-Streik drohte und die Piloten haben vor einer Sache richtig Angst: der Kälte.
Das mag sehr überraschen, liegt die Stadt der Sünde doch mitten in der Wüste – aber in der Nacht wird es dort im November richtig kalt.
Um das erste Rennen in Las Vegas seit 41 Jahren besonders spektakulär zu gestalten, wurde der Start auf Samstag um 22 Uhr Ortszeit gelegt.
Dann ist es dunkel und vor allem kalt in der Wüste von Nevada. Bis zu fünf Grad! Ein Novum in der Formel 1.
Wie das Aftonbladet berichtete, war es zuletzt 1978 so kalt. Bei der Formel-1-Premiere in Montreal (Kanada) betrug die Lufttemperatur erfrischende 4,8 Grad.
Für die Formel-1-Piloten wird Las Vegas eine Herausforderung
Das Problem: Die Autos, insbesondere die Reifen, sind nicht für kalte Bedingungen ausgelegt. "Ich glaube, es ist für jeden ein Schritt ins Ungewisse", erklärte Pirellis Motorsportchef Mario Isola gegenüber RacingNews365 in Hinblick auf den Grand Prix in Las Vegas.
Pirelli ist der Reifenlieferant der Königsklasse. Zum Glück fahren alle Teams mit dem gleichen Gummi. Das war nicht immer so, sorgt aber in diesem Fall für gerechte Bedingungen.
McLaren-Pilot Lando Norris (24) sieht nicht nur die Reifen kritisch. "Man muss sich auf die Temperatur vorbereiten, aber auch darauf, wie sie sich auf die Hände auswirkt", sagte der Brite gegenüber MotorsportTotal und gab an, wahrscheinlich Handwärmer oder zusätzliche Handschuhe zu nutzen.
Nico Hülkenberg (36) warnt sogar vor Verletzungen durch die Kälte. "Nach ein paar Runden werden deine Hände so kalt. Die Finger sind eiskalt und in einer Position eingefroren. Irgendwie verliert man das Gefühl darin", sagte der Deutsche.
Bei den Winter-Tests in Spanien habe der Haas-Pilot so gefrorene Finger gehabt, dass er sie nicht mehr strecken konnte.
Die Strecke in Las Vegas wird von vielen langen Geraden geschmückt. Dort werden nicht nur die Hände kalt, auch die Reifen verlieren ihre notwendige Betriebstemperatur, um für schnelle Kurven ausreichend Grip zu bieten.
In Las Vegas wird sich daher zeigen, wer sein Auto wirklich beherrscht.
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