Jetzt aber wirklich: Diese Frau sitzt in einem Formel-1-Cockpit
Budapest (Ungarn) - In der Formel 1 tut sich was, um wieder eine Frau auf die Rennstrecke zu bringen. Für das Ex-Team von Sebastian Vettel (36), Aston Martin, hatte Jessica Hawkins (28) einige Testfahrten absolviert.
Sie ist die erste Frau seit 2018, die für ein Formel-1-Team Testkilometer absolviert hat. Damals fuhr Tatiana Calderón (30, Kolumbien) ein paar Runden in einem Sauber-Boliden.
Hawkins fuhr mit dem AMR21 vom traditionsreichen britischen Autobauer drei Sessions auf dem ungarischen Grand-Prix-Kurs Hungaroring bei Budapest.
Laut Motorsport Total ist es nicht das erste Mal, dass die Pilotin in einem Formel-1-Auto saß. Zuvor fuhr die 28-Jährige mit älteren Boliden und trainierte zudem für das Team im Simulator.
"Ich möchte mich bei Aston Martin bedanken, die mir vertrauen, an mich glauben und mir diese Chance geben", sagte die Britin nach den Tests.
"Es hat sich absolut gelohnt und ich habe wirklich wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Die Möglichkeit, den AMR21 zu fahren, ist für mich ein wahr gewordener Traum", war die Aston-Martin-Botschafterin begeistert.
Die F1-Academy soll Frauen für die Formel 1 vorbereiten
Auch der Teamchef von Aston Martin war sehr zufrieden. Mike Krack (51) zeigte sich von Jessicas Vorbereitung und Leistung beeindruckt. "Sie hat unglaublich hart mit unserem Simulator-Team gearbeitet", sagte der Luxemburger.
Auch der Aston-Entwicklungschef war begeistert. "Insgesamt hat Jessica ein ausgezeichnetes Testprogramm mit einer sehr professionellen Einstellung durchgeführt", so Robert Sattler.
Die Formel 1 versucht, die Königsklasse für Frauen zu öffnen, etwa durch die Unterstützung der F1-Academy, einer Art abgespeckten Formel 1, wo nur Frauen starten, unter anderem auch Jessica Hawkins.
Die F1-Academy wird zusammen mit allen Formel-1-Teams in der kommenden Saison ein neues Konzept einführen. Laut BBC wird jedes F1-Team eine Fahrerin nominieren, die im Namen des Rennstalls in einem Boliden in den Teamfarben an der Meisterschaft teilnimmt. Die verbleibenden fünf Startplätze sollen von anderen Formel-1-Partnern nominiert und unterstützt werden.
Die letzte Frau, die an einem Rennwochenende teilgenommen hatte, war 1992 Giovanna Amati (64, Italien), die aber in der Qualifikation scheiterte.
Titelfoto: Bildmontage: Kazuhiro NOGI / AFP, Screenshot/Instagram/1jessicahawk, IMAGO / Cover-Images