Ist Netflix-Doku Schuld an Mick Schumachers Karriere-Knick?

Barcelona - "Drive To Survive", die erfolgreiche Netflix-Doku über den Formel-1-Zirkus, hat häufig nicht viel mit der Realität zu tun. Dort wird künstlich dramatisiert. Szenen werden so zusammengeschnitten, damit sie besonders fesselnd sind. Hat dies Mick Schumachers (24) Karriere zerstört?

Mick Schumacher (24) stand bis November 2022 bei Haas unter Vertrag.
Mick Schumacher (24) stand bis November 2022 bei Haas unter Vertrag.  © ALFREDO ESTRELLA / AFP

Niemand Geringeres als Max Verstappen (25) hatte sich vorübergehend sogar geweigert, in der Doku mitzumachen, weil er es nicht gutheißen konnte, wie sehr dort seiner Meinung nach Tatsachen verdreht werden.

Auch Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone (92) fiel auf, dass die Netflix-Serie ihre Tücken hat. Er macht in der Serie sogar indirekt eine der möglichen Ursachen für Mick Schumachers Karriere-Knick aus.

Gegenüber Sport1 sagte Ecclestone: "Ein erfolgloser Teamchef hat dafür gesorgt, dass Micks Karriere in der Formel 1 erst mal beendet ist. Was allerdings ist von den Aussagen eines Mannes zu halten, der nur durch deftige Sprüche in einer auf den US-Markt gezielten von Hollywood inszenierten Doku zum Superstar des Fahrerlagers wurde?"

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Gemeint ist damit der Teamchef des Haas-Rennstalls, Günther Steiner (58), unter dem Mick zwei Jahre in der Formel 1 fuhr.

Bei "Drive To Survive" war Steiner oft zu sehen und kam dort mit seiner Kritik gegenüber Mick alles andere als zu kurz. Gut für die Netflix-Quote - vor allem in den USA ist die Dokumentation sehr erfolgreich.

Mercedes ist mit Mick Schumacher zufrieden

Mick Schumacher konnte in 46 Formel-1-Rennen zwölf WM-Punkte holen.
Mick Schumacher konnte in 46 Formel-1-Rennen zwölf WM-Punkte holen.  © BEN STANSALL / AFP

Es ist durchaus möglich, dass infolge der übermäßigen und dramatisierten Kritik auf Netflix der 24-Jährige, auch wegen seines prominenten Vaters, besonders im medialen Fokus stand und Fahrfehler bei ihm deutlich mehr auffielen als bei anderen Fahrern.

In der Psychologie nennt man dieses Phänomen selektive Wahrnehmung. Das bedeutet, dass wir eher die Informationen wahrnehmen, die eine vorgefertigte Meinung bestätigen und andere dafür ausblenden.

Da die öffentliche Meinung auch durch die Erfolgsserie "Drive To Survive" und damit durch den Haas-Chef geformt wurde, dürfte Ecclestones Hinweis seine Berechtigung haben.

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Währenddessen ist Schumi Jr. als Testfahrer bei Mercedes beschäftigt. In Barcelona fuhr er erstmals das Auto, mit dem auch Rekord-Champion Lewis Hamilton (38) fährt und war auf seiner schnellsten Runde nur 0,5 Sekunden langsamer als der Brite.

Inwieweit die Bedingungen vergleichbar waren, ist zwar unbekannt, aber sowohl Hamilton als auch Teamkollege George Russell (25) und Mercedes-Boss Toto Wolff (51) waren voll des Lobes für den jungen Deutschen!

Titelfoto: Bildmontage: Alfredo ESTRELLA / AFP, Ben Stansall / AFP

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