Irrer Vorwurf in der Formel 1: Betrügt McLaren mit dieser ungewöhnlichen Methode?

São Paulo (Brasilien) - Der Streit zwischen Red Bull und McLaren in der Formel 1 scheint kein Ende mehr zu nehmen. Nach gegenseitigen Unterstellungen bei den Grand-Prix-Rennen von Baku und Austin gibt es jetzt im brasilianischen São Paulo einen neuen Vorwurf der Österreicher.

Das Team von McLaren beim Boxenstopp. Red Bull erhebt in São Paulo schwere Vorwürfe gegen den Rennstall.
Das Team von McLaren beim Boxenstopp. Red Bull erhebt in São Paulo schwere Vorwürfe gegen den Rennstall.  © Thomas Coex/AFP Pool via AP/dpa

Wie Auto Motor Sport berichtet, behauptet der Rennstall, McLaren würde Wasser in die Reifen spritzen, um sie so von innen besser zu kühlen und länger haltbar zu machen. Die Flüssigkeit würde dabei über die Ventile eingeführt werden.

Ein Ingenieur vom renommierten Hersteller Pirelli erklärt den Effekt: "Zum Teil verdampft das Wasser, zum Teil bleibt es flüssig. Dadurch kann die Hitze besser in die Felge abgeleitet werden. Allerdings lässt sich der Druck mit der höheren Feuchtigkeit im Reifen nicht mehr so gut kontrollieren. Der Druck steigt stärker an, was die Performance vermindert", widerlegt er aber einen möglichen Vorteil.

Bei den vergangenen Rennen wurden keinerlei Unregelmäßigkeiten an den Reifen festgestellt. Schon kleinste Abweichungen müsste Hersteller Pirelli an die FIA melden.

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Die Hürde des Betrugs in der Formel 1 ist extrem hoch. Die Reifen und Felgen sind codiert, und die Reifen werden zufällig auf die von den Teams gemeldeten Felgen zugeteilt. Montage und Demontage erfolgt durch die unabhängigen Service-Techniker von Pirelli.

Red Bull soll selbst vor einigen Jahren mit der Methode experimentiert haben

Dass Max Verstappen (27, l.) in der WM-Wertung den Atem von Lando Norris (24, r.) im Nacken spürt, schmeckt Red Bull gar nicht.
Dass Max Verstappen (27, l.) in der WM-Wertung den Atem von Lando Norris (24, r.) im Nacken spürt, schmeckt Red Bull gar nicht.  © Ettore Chiereguini/AP

Die Teams dürfen im Anschluss nichts mehr ändern, haben auch gar nicht das Werkzeug dazu.

Woher kommt also diese Behauptung von Red Bull? Pikant: Das Team soll selbst vor einigen Jahren mit der Methode experimentiert haben. Damals war sie noch nicht verboten. Da nun einige der damaligen Techniker bei anderen Rennställen wie McLaren arbeiten, wittern die Österreicher den Betrug.

Natürlich alles vor dem Hintergrund, dass Red-Bull-Fahrer Max Verstappen (27) in der WM-Wertung Lando Norris (24) im Nacken sitzen hat. Er gewann am Samstag auch den Sprint in Brasilien vor Teamkollege Oscar Piastri (23), der ganz offensichtlich eine Stallorder erhielt und seinen Kollegen vorbeiließ.

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Experten halten die Vorwürfe nur für ein neues Störfeuer von Red Bull. Man darf gespannt sein, was im Regenchaos von São Paulo am Wochenende noch passiert. In Austin eskalierte der Streit zwischen Verstappen und Norris auf der Strecke.

Titelfoto: Thomas Coex/AFP Pool via AP/dpa

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