Krisen-Team sucht neuen Namen: Betritt Adidas die Formel-1-Bühne?
Herzogenaurach - Steigt ein Weltkonzern in der Formel 1 ein? Das kriselnde Team Alpha Tauri wird zur neuen Saison grundsaniert und mit neuem Namen an den Start gehen. Beim künftigen Titelsponsor soll es sich um einen Sportartikel-Riesen aus Deutschland handeln.
Der Schwester-Stall von Red Bull war bis 2019 noch als Scuderia Toro Rosso auf den Strecken unterwegs, ab 2024 steht allerdings bereits das nächste Rebranding an, wie der österreichische Getränkehersteller kürzlich verkündete.
Zuletzt galt die deutsche Modemarke Hugo Boss als heißer Anwärter auf den Job als Namens- und Geldgeber, doch beim Großen Preis von Singapur verriet der neue CEO Peter Bayer (52) der Schweizer Tageszeitung Blick: "Die sind beim neuen Projekt auch dabei. Aber der neue Name ist viel größer!"
Nach Informationen des Blattes soll Adidas das Rennen machen und das Juniorenteam des F1-Spitzenreiters endlich wieder in erfolgreichere und wirtschaftlich gesündere Bahnen lenken.
Derzeit belegt Alpha Tauri den letzten Platz der Konstrukteurswertung hinter Alfa Romeo und Haas, während Red Bull Racing unangefochten auf dem ersten Platz thront. Zwischenzeitlich habe daher sogar ein Verkauf des Rennstalls im Raum gestanden.
Nun wolle sich der Mutterkonzern aber wieder intensiver um die Italiener kümmern und mit neuen Partnern sowie mehr finanziellen Möglichkeiten angreifen.
Engagiert sich Adidas unter Björn Gulden in der Formel 1?
Mit der Unterstützung des Unternehmens aus Herzogenaurach könnte das gelingen. Für ein grundsätzliches Interesse an einem Einstieg in der Königsklasse spricht auch der Amtsantritt von Björn Gulden (58) als Adidas-CEO.
Der frühere Zweitliga-Profi des 1. FC Nürnberg und norwegische U19-Nationalspieler hatte sich bereits während seiner Zeit als Vorstandschef von Puma für ein verstärktes Engagement in der Formel 1 eingesetzt.
Zum 1. Januar 2023 wechselte er allerdings zum großen Rivalen und direkten Nachbarn mit den drei Streifen.
Ob Alpha-Tauri-Boss Bayer mit seiner Aussage tatsächlich auf Adidas anspielte oder vielleicht nur den Verhandlungsdruck auf Hugo Boss erhöhen wollte, wird sich wohl schon in den nächsten Wochen zeigen.
"Wir beteiligen uns grundsätzlich nicht an Spekulationen", teilte ein Sprecher des zweitgrößten Sportartikel-Herstellers der Welt auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Titelfoto: Lukas Barth/AFP, Kazuhiro Nogi/AFP