Erbunwürdig oder ungerecht behandelt? Streit um Niki Laudas Erbe geht in neue Runde
Wien - Fast vier Jahre nach dem Tod der Formel 1-Legende Niki Lauda (†70) geht der Erbstreit in die nächste Runde. Nun wurden im Prozess schwere Vorwürfe gegen seine Witwe erhoben.
Birgit Lauda (44), zweite Ehefrau von Niki Lauda und Mutter seiner 13-jährigen Zwillinge, hat bereits vor einiger Zeit die Erbschaftsregelung ihres Ehemanns in Form einer Privatstiftung angefochten, nun kam es am gestrigen Mittwoch zum Prozessauftakt in Wien.
Die Stiftung hatte Lauda eigentlich gegründet, um sein Vermögen gerecht auf seine Familie aufzuteilen, seine Kinder sollten in mehreren Schritten an den Nachlass herangeführt werden.
Doch seine Witwe fühlte sich übergangen, klagte darauf, 16 Prozent des Stiftungsvermögens als Pflichtteil zu erhalten - geschätzt rund 20 bis 30 Millionen Euro!
Denn aktuell steht ihr zwar eine monatliche Zahlung in Höhe von mehreren Tausend Euro zu, dazu kommen Autos, Instandhaltungskosten für zwei Villen in Wien und auf Ibiza inklusive Personal und Schulgeld für die Kinder.
Doch aus dem Stiftungsvermögen erhält sie eigentlich nichts, und im Falle einer neuen Heirat verliert sie ihre Ansprüche gegenüber der Stiftung.
Wendung im Erbstreit: Stiftung will Lauda-Witwe für erbunwürdig erklären lassen
Nun jedoch erhob der langjährige Vertraute des Österreichers und Vorstand der Stiftung, Haig Asenbauer (55), vor Gericht schwere Vorwürfe gegen Birgit Lauda, wie der Kurier berichtet: Sie soll teure Bilder und Schmuck in Millionenhöhe verschwiegen haben! Die Stiftung will sie deshalb für erbunwürdig erklären lassen.
Birgit Lauda weist die Vorwürfe zurück, erklärt, dass sie einen großen Teil der Bilder selbst gekauft habe. Darüber wurde am gestrigen Mittwoch vor Gericht über mehrere Stunden lang auch mit Zeugen diskutiert.
Mit einem Urteil wird jedoch erst im Sommer gerechnet, da auch darüber entschieden werden muss, ob die österreichischen Gerichte überhaupt für den Fall zuständig seien. Niki Lauda, so die Stiftung, habe nicht in Österreich, sondern auf Ibiza gelebt.
Titelfoto: Rainer Jensen/dpa