Deutscher Ex-Formel-1-Fahrer packt aus: Michael Schumacher hat ihm große Chance verbaut
Köln/Mönchengladbach - 2010 gab Michael Schumacher (55) sein mit Spannung erwartetes Comeback in der Formel 1. Wäre die Rennlegende jedoch nicht für das damals neu gegründete Mercedes F1 Team zurückgekommen, hätte wohl ein anderer Deutscher seinen Platz eingenommen: der heutige Ex-Formel-1-Pilot Nick Heidfeld (47).
In Fachkreisen galt der gebürtige Mönchengladbacher hinter Michael Schumacher (55) als vielversprechender Weltmeister der Zukunft. Als 2010 endlich die Tür für ein konkurrenzfähiges Team aufzugehen schien, kam ihm jedoch "Schumi" dazwischen, wie er im Interview mit MotorSportTotal.com erzählte:
"Es hing wirklich vom Michael ab, der dann sein Comeback gemacht hat. Ich hatte da auch schon Meetings mit Ross Brawn (damaliger Teamchef von Mercedes), wo wir das eine oder andere abgesprochen haben."
Doch dann entschied sich das Team für die Rückkehr des Rekordchampions und gegen Heidfeld. Ihm blieb dagegen nur die Ersatzfahrer-Rolle für die Stuttgarter, auch weil sich die andere Option im Team McLaren ebenfalls schloss.
Formel-1-Fans ist "Quick Nick", wie der gebürtige Mönchengladbacher genannt wurde, natürlich trotzdem ein Begriff: Von 2000 bis 2011 trat Heidfeld in der Königsklasse des Motorsports für verschiedene Teams an, am längsten für BMW-Sauber.
In seinen insgesamt 183 Grand-Prix Starts gelang ihm dabei jedoch, auch durch oft ungünstiges Timing bei der Teamwahl, kein einziger Sieg. Immerhin stand er dreizehnmal auf dem Podest.
Nick Heidfeld über Zusammenarbeit mit Michael Schumacher: "War schon beeindruckend"
Und auch wenn ihm Schumacher damals eine große Chance verbaut hat, die Zeit der Team-Zusammenarbeit mit dem Kerpener hat Heidfeld in guter Erinnerung:
"Das mal live mitzuerleben, wie strukturiert er da vorgegangen ist, wie genau auf den Punkt er mit dem Team zusammengearbeitet hat, wie er herausgesucht hat, was man jetzt analysieren muss, wo man nicht locker lassen darf, im Gespräch mit den Ingenieuren, das war schon beeindruckend", erinnert sich Nick gut an die Saison 2010.
Ein Jahr später beendete er schließlich seine Formel-1-Karriere. Heute ist der 47-Jährige als Unternehmer im Motorsport tätig - will als Co-Founder eine neue Elektro-Formelserie für junge Talente an den Start bringen.
Titelfoto: Bildmontage: Kai Försterling/epa efe/dpa ; Diego Azubel/dpa