Anfang des Zerfalls des Red-Bull-Teams? Stardesigner der Weltmeister-Autos wirft das Handtuch
Miami (USA) - Ist das der Anfang vom Zerfall des Teams Red Bull Racing in der Formel 1? Stardesigner Adrian Newey (65) wirft nach 18 Jahren Arbeit beim österreichischen Konzern das Handtuch.
Was schon viele Wochen zuvor spekuliert wurde, bestätigte der Rennstall am Mittwoch selbst in einer offiziellen Mitteilung.
"Es war mir eine große Ehre, fast zwei Jahrzehnte lang eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Red Bull Racing von einem aufstrebenden Newcomer zu einem Team zu spielen, das mehrere Titel gewonnen hat. Ich denke jedoch, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um den Staffelstab an andere zu übergeben und mich neuen Herausforderungen zu stellen", sagt Newey.
Der habe schon als kleiner Junge davon geträumt, Designer schneller Autos zu werden und als Ingenieur in der Formel 1 zu arbeiten.
Hinter dem Aus soll inoffiziell aber der Zoff rund um Teamboss Christian Horner (50) stecken.
Dem Österreicher wird von einer Angestellten unangemessenes Verhalten vorgeworfen. Es geht um sexuell anzügliche Nachrichten via WhatsApp.
Die Jagd auf Adrian Newey beginnt: Wechselt der Stardesigner zu einem anderen Formel-1-Team?
Nach einer internen Ermittlung sprach Red Bull Horner von allen Verdächtigungen und Vorwürfen frei, gegen ihre Entlassung und das Ergebnis des Berichts hat die freigestellte Mitarbeiterin mittlerweile Einspruch eingelegt.
Der öffentlich ausgetragene Zoff soll zum Zerwürfnis zwischen Newey und Horner geführt haben, er besitzt zwar noch bis März 2025 einen Vertrag, will aber sofort aufhören.
Brisant ist das für das Team vor allem, da die Gegner den Designer nun jagen und sich ähnliche Erfolge wie die von Star-Fahrer Max Verstappen (26, zuletzt dreimal in Serie Weltmeister) erhoffen.
An erster Front kämpft Ferrari um Newey. Bei den Italienern hat ab der kommenden Saison bereits Lewis Hamilton (39) unterschrieben.
Zwar besitzt Verstappen (26) bei Red Bull Racing noch Vertrag bis Ende 2028, doch ein guter Fahrer ist nichts ohne ein gutes Auto und Vater Jos Verstappen (52) war vom Zoff und dem Abgang Neweys alles andere als begeistert.
Er hatte gleich zu Beginn der Horner-Affäre gewarnt, dass dies zu einem großen Zerwürfnis und im schlimmsten Fall dem Zerfall des Teams führen könnte. Der Anfang scheint nun gemacht ...
Titelfoto: David Davies/PA Wire/dpa