Chemnitz - Sachsens Sportminister Armin Schuster (63, CDU) wollte die Bühne bei der Sportlergala in Chemnitz nutzen, um seine Projekte ins Rampenlicht zu stellen. Aber die Show stahl ihm mit klaren Worten der Leiter des sächsischen Olympia-Stützpunktes Christian Pöhler (44).
Politiker schmücken sich gern mit den Erfolgen der sächsischen Olympiasieger und Weltmeister. Aber wenn's um die Trainer dahinter und ihre Probleme geht, sind sie vergesslich.
Deshalb holte Pöhler vor seiner Laudatio für den Trainer des Jahres 2024 aus. "Die Kategorie lebt davon, dass sie entsprechend angemessen vergütet wird. Anders als im Team- oder Profisport haben unsere Nachwuchstrainer in den letzten Jahren nicht die Wertschätzung erfahren, die sie erfahren müssten", so der 44-Jährige.
"Diese Trainer verlieren wir zunehmend. Wir sehen die Auswirkungen erst dann, wenn wir keine Talente mehr hier begrüßen können, die Medaillen gewonnen haben."
Der Ex-Handball-Coach appellierte an die stark vertretene Politik: "Die Trainer so zu würdigen, dass sie auch zukünftig Spitzenleistungen für Sachsen entwickeln können." Er fordert: "Jetzt sind die Trainer dran."
Sachsens Sportminister Armin Schuster schwört alle auf harte Jahre ein - das Geld fehlt!
Während Schuster sich schmückt, dass er die akademische Trainer-Ausbildung an der DHfK in Leipzig etablieren will - sollte im Herbstsemester losgehen, wenn das Geld da ist -, müssen die aktuellen Trainer, ordentlich bezahlt werden. Derzeit verdienen sie weniger als Sportlehrer an den Schulen bei weniger Stunden, deshalb wechseln viele.
Würde sich das Gehalt wie in Sachsen-Anhalt an den Lehrern orientieren, müsste der Freistaat als Geldgeber laut TAG24-Informationen 1,2 Millionen Euro mehr pro Jahr berappen.
Schuster erklärte bei der Gala aber mit Blick auf die Haushaltsverhandlungen: "Wir werden durch ein Tal marschieren, müssen den Gürtel enger schnallen."