Mörder noch auf der Flucht: Marathon-Champion bei Raubüberfall getötet

Eldoret (Kenia) - Er zählte einst zu den besten Marathon-Läufern seines Landes, jetzt ist er auf brutale Weise ums Leben gekommen: Kenia trauert um den einstigen Langstreckenläufer Samson Kandie (†53). Er starb an seinen Verletzungen nach einem Raubüberfall.

2004 gewann Samson Kandie (†53) den Wien-Marathon - einer der größten Erfolge seiner Karriere.  © JOHANNES KERNMAYER / AFP

Wie das kenianische Portal The Star berichtete, sei er am vergangenen Donnerstag von Unbekannten bei seinem Haus in der kenianischen Stadt Eldoret brutal zusammengeschlagen, an Händen und Füßen gefesselt und zum Sterben zurückgelassen worden.

Der Polizei zufolge nahmen die Angreifer allerdings nur sein Handy mit, entwendeten nichts anderes. Noch immer sind die Täter auf der Flucht, die Behörden ermitteln.

Während der 53-Jährige um sein Leben kämpfte, wartete seine Familie darauf, dass Kandie nach Hause komme - und wurde schließlich von einem seiner Mörder zum Tatort geführt.

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Um 19.30 Uhr habe er ihrer Mutter noch gesagt, dass er sich auf dem Heimweg befinde, erzählte seine Tochter Vienna Pulse Sports Kenya zufolge Reportern gegenüber. Als er nicht zu Hause eingetroffen sei, hätten sie sich Sorgen gemacht, da er niemals zu spät komme.

Als sie um 21 Uhr erneut angerufen hätten, habe jedoch nicht ihr Vater, sondern ein fremder Mann geantwortet und ihnen gesagt, sie sollten hinter dem Haus nachschauen. Dort fanden sie den einstigen Marathon-Läufer mit schwersten Verletzungen.

Sofort sei Kandie ins Krankenhaus gebracht worden, doch dort erlag er am darauffolgenden Tag seinen Verletzungen.

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Samson Kandie war unter anderem beim Berlin-Marathon erfolgreich

Beim Berlin-Marathon landete Samson Kandie zweimal auf dem Podium.  © IMAGO / Schwenke

1999 stellte Kandie beim Berlin-Marathon seine persönliche Bestleistung von 2:08:31 Minuten auf - zu dieser Zeit nur rund zwei Minuten langsamer als die Weltbestzeit.

Mit dieser Leistung belegte er wie bereits im Jahr zuvor den dritten Platz des Berlin-Marathons, 2004 gewann er den Wiener City-Marathon - einer der größten Erfolge seiner Karriere, nach dem er auch seine kurze Zeit später geborene Tochter Vienna benannte.

Es ist bereits das zweite Mal in kurzer Zeit, dass ein Mitglied der kenianischen Laufszene brutal ums Leben kommt: Erst im September war die ugandische Olympiateilnehmerin Rebecca Cheptegei (†33), die in Kenia lebte, von ihrem Ex-Partner durch einen Brandanschlag ermordet worden.

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